Dunkelfeldstudie: Wie viele Straftaten werden in SH (nicht) angezeigt?
Wie viele Straftaten gab es, von denen die Polizei nie erfahren hat? Wie sicher fühlen sich die Menschen? Das soll die bundesweite Befragung "Sicherheit und Kriminalität" herausfinden - die sogenannte Dunkelfeldstudie.
25.000 Menschen ab 16 Jahren wurden dafür in Schleswig-Holstein zufällig ausgewählt - aus den Daten des zentralen Melderegisters. Sie bekommen einen Fragebogen zugeschickt, der freiwillig beantwortet werden kann - auch online. Die Daten werden anonym gespeichert und anschließend ausgewertet.
Einen besonderen Fokus haben die Themen Zivilcourage und das Verhalten in Notfällen. Dabei geht es nach Angaben von LKA-Sprecherin Carola Jeschke beispielsweise darum, welche Hürden es gibt, den Notruf zu wählen. "Wenn man zum Beispiel die Gründe nicht kennt, warum Bürgerinnen und Bürger Hemmungen haben, den Notruf zu wählen, kann man nicht zielgerichtet aufklären." Gefragt wird unter anderem: "Gab es schon mal eine Situation, in der sie sich nicht sicher waren, den Notruf zu wählen? Was waren die Gründe?"
Einbrüche werden häufig angezeigt, Betrugsfälle weniger
An der vergangenen Dunkelfeldstudie in Schleswig-Holstein beteiligten sich etwas mehr als 9.000 Menschen von den 25.000 aufgerufenen Personen. Heraus kam dabei, dass weniger als jede dritte Straftat bei der Polizei gemeldet wurde. Besonders häufig zeigten Betroffene Diebstähle und Einbrüche an. Deutlich seltener meldeten die Schleswig-Holsteiner dagegen Betrugsfälle.
Zudem wird im Rahmen der Befragung erhoben, wie sicher sich die Menschen im Land fühlen, insbesondere durch welche Straftaten sie sich bedroht sehen, und wie die Arbeit der Polizei bewertet wird.