Kriminelle Foren mitbetrieben? Mann aus Kreis Segeberg festgenommen
Bei einer internationalen Razzia waren Ermittler auch im Kreis Segeberg unterwegs. Sie nahmen einen Mann fest. Gegen ihn und andere besteht der Verdacht des gewerbsmäßigen Betreibens krimineller Handelsplattformen im Internet.
Ein Mann aus dem Kreis Segeberg soll zwei Cybercrime-Foren mitbetrieben haben - und ist deshalb jetzt festgenommen worden. Den 29-Jährigen nahmen die Ermittler nach eigenen Angaben im Zuge einer internationalen Razzia fest. Die Zentralstelle zur Bekämpfung von Internetkriminalität der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das Bundeskriminalamts (BKA) teilen in einer Pressemitteilung mit, dass gegen ihn und einen weiteren Deutschen, der in Spanien lebt, der Verdacht des gewerbsmäßigen Betreibens krimineller Handelsplattformen im Internet besteht. Den Beschuldigten droht eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren.
Ermittlungen laufen seit März
Demnach wurde seit März 2024 zu den Hintergründen der Webseiten "nulled.to" und "cracked.io" ermittelt. Dabei wurden insgesamt acht Personen identifiziert, die laut BKA unmittelbar für den Betrieb der Seiten verantwortlich waren. Darunter der 29-Jährige aus dem Kreis Segeberg.
Die Behörden arbeiteten nach eigenen Angaben bei den Ermittlungen mit Einsatzkräften aus den USA, Australien, Spanien, Griechenland, Rumänien, Italien und Frankreich zusammen. Vom 28. bis 30. Januar fand die Razzia laut BKA unter Führung der deutschen Behörden und Europol statt. Dabei wurden insgesamt 67 Geräte in zehn Ländern beschlagnahmt und die beiden Plattformen abgeschaltet.
BKA: Größte Handelsplattformen der sogenannten "Underground Economy"
Die betroffenen Webseiten gibt es laut BKA seit 2015, beziehungsweise seit 2018. Sie gelten mit jeweils rund fünf Millionen registrierten Nutzern als größte Handelsplattformen der sogenannten Underground Economy im Internet. Die beiden Webseiten seien beide wie Foren aufgebaut gewesen und durch gleiche Administratoren miteinander verbunden. Über die Plattformen wurden laut BKA unter anderem Hacking-Programme und ausgespähte Daten von Institutionen und Unternehmen angeboten.
Bei der Razzia wurde zudem die gesamte IT-Infrastruktur der Plattformen sichergestellt. Dazu zählen Daten wie E-Mail-Adressen und Chatverläufe der insgesamt mehr als zehn Millionen Nutzerkonten. Diese Daten sollen jetzt als Grundlage für weitere Ermittlungen dienen.