CrossFit für alle lautet das Motto von Trihead Eckernförde
Drei Bundeswehrsoldaten legen Wert auf Inklusion mit einem neuartigen Trainingskonzept in Eckernförde. Im Trihead sollen der Hochleistungssportler sowie der Anfänger und der Rollstuhlfahrer gemeinsam trainieren und sich gegenseitig zu Höchstleistungen anspornen.
Vor rund zwei Monaten hat Trihead CrossFit in Eckernförde seine Tore geöffnet. Der Trendsport aus den USA erfreut sich auch hierzulande großer Beliebtheit. Die beiden aktiven Bundeswehrsoldaten Benjamin und Matthias und ihr ehemaliger Kamerad Klaas haben sich mit der Eröffnung ihres eigenes Studios einen Traum erfüllt. Sie möchten die Menschen in Eckernförde dazu motivieren, Spaß an der Bewegung zu haben. "CrossFit ist vielschichtig und für jeden geeignet. Das sportliche Niveau spielt keine Rolle. Im Vordergrund steht die Gemeinschaft. Man trainiert zusammen, feiert Erfolge und fängt sich bei Niederlagen wieder auf! Jede Übung kann angepasst werden. Es gibt keinen anderen Sport, dem es gelingt alle Teilnehmer gleichermaßen an ihre Belastungsgrenze zu führen!", erklärt Klaas die Vorteile dieser Trainingsmethode.
Der Sport soll helfen wieder ins Leben zu finden
Benjamin und Matthias sind aktive Athleten der Sportfördergruppe "Maritimer Fünfkampf" der Marine und bringen jahrelange Erfahrungen im Leistungssport mit. Klaas hat seine aktive Karriere beendet und widmet seine Zeit jetzt dem Aufbau ihres neuen Projektes. Ihnen war es besonders wichtig, einen Ort für Ihre Kameraden und alle Interessierten zu schaffen, die etwas in ihrem Leben verändern möchten. "Jeder von uns dreien hat es schon erlebt: Von heute auf morgen hat sich das Leben eines Kamerads durch einen Unfall oder im Einsatz verändert. Wir möchten diesen Menschen den Weg zurück ins Leben zeigen. Eine Behinderung sollte niemals definieren, was einen Menschen ausmacht. Das liegt uns besonders am Herzen", beschreibt Benjamin seine Motivation.
Von der Autolackiererei zum barrierefreien Fitnesstudio
Ihre gemeinsame Zeit in der Sportfördergruppe hat dazu geführt, dass sich das Trio intensiv mit dem Thema Inklusion auseinander gesetzt hat. Wenn man das Fitnessstudio betritt, fällt einem auf, dass die Decken sehr hoch sind. Das Trio hat eine alte Autolackerei umgebaut und dabei darauf geachtet, dass alle Zugänge barrierefrei gehalten sind. So ist es auch Menschen mit Einschränkungen möglich zu trainieren und sich danach in der Dusche zu erfrischen. Auch das Training funktioniert inklusiv, denn es geht nicht darum sich mit anderen Teilnehmenden zu vergleichen. Jeder absolviert sein eigenes Training, dass individuell angepasst wird. Im CrossFit können der Hochleistungssportler sowie der Anfänger und der Rollstuhlfahrer gemeinsam trainieren und sich gegenseitig zu Höchstleistungen anspornen. Der Sport ist so konzipiert, dass man durch das sogenannte Scaling jede Übung an das Niveau des Mitgliedes anpassen kann.
Jedes Training sieht anders aus
Am Anfang des Trainings ist die Gruppe noch ein wenig skeptisch. Die Begriffe an der Tafel machen wenig Sinn. Der Sport arbeitet mit vielen Begriffen aus dem englischsprachigen Raum, welche für viele Trainierende im ersten Moment befremdlich wirken. Matthias nimmt sich Zeit und bespricht mit der Gruppe den Ablauf der folgenden Stunde. "Ich hatte am Anfang der Stunde nicht gedacht, dass ich in der Lage bin, einen Klimmzug zu machen. Mit etwas Unterstützung und der richtigen Technik konnte ich mich fünf Mal die Stange hochziehen", erzählt der 25-jährige Sebastian begeistert.
Am Ende der Stunde steht ein gemeinsames Workout auf dem Programm, was es in sich hat. Nach einem Kilometer Rudern sind viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereits an ihrem Limit angekommen. Matthias motiviert die Gruppe nicht aufzugeben und tatsächlich ziehen alle das Training gemeinsam durch. "Ich bin bis an meine Grenzen gegangen. Immer wenn ich gedacht habe, dass ich nicht mehr kann, hat mich die Gruppe angefeuert weiterzumachen! Ich habe nicht gedacht, dass Sport so viel Spaß machen kann", erzählt die 45-jährige Jana begeistert.