Büsum: Weniger Autos im Ortskern dank neuem Konzept
Rund 200 Parkplätze im Kern von Büsum (Kreis Dithmarschen) sind mit dem neuen Konzept weggefallen. Gastronomen und Hoteliers begrüßen das grundsätzlich. Sie hoffen so auf mehr Ruhe für ihre Gäste.
Auch, wenn Tagestouristen nicht mehr mit ihren Autos in die Parallelstraßen entlang der Fußgängerzone fahren dürfen, müssen sie laut Bürgermeister Hans-Jürgen Lütje (FWB) trotzdem keine weiten Wege in Kauf nehmen, um zum Stadtbummel zu kommen. "Wir haben hier immer noch zentrale Parkplätze, wenn ich an den Parkplatz an der Vereinsallee denke. Oder an den P4 an der Jugendherberge." Die meisten Tagestouristen parken nach seiner Einschätzung ohnehin auf dem kostenlosen Parkplatz an der Familienlagune oder am Hafen. Diese Plätze sind nicht von der neuen Regelung betroffen.
Seit 2018 machen sich Vertretende des Ausschusses für Ortsentwicklung und Umwelt und verschiedene Arbeitsgruppen Gedanken darüber, Büsums Ortskern verkehrsmäßig zu entlasten, erzählt Lütje: "Anlass war das erhöhte Aufkommen an Verkehr, das wir haben. Dadurch, dass es mehr Autos insgesamt gibt und wir unsere Übernachtungen in den letzten Jahren nach oben geschraubt haben, so dass wir mehr Gäste haben."
Das neue Verkehrskonzept ist nun seit dem 27. März in Kraft. Seitdem dürfen nur noch Anwohnerinnen und Anwohner in die verkehrsberuhigte Zone mit dem Auto fahren und dort parken. Radfahrende, Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Schwerbehinderte sind von der Regel ausgenommen.
Gastronomen und Hoteliers freuen sich über weniger Lärm
In dem Bereich liegen auch viele Hotels und Restaurants. Die Hotelgäste dürfen weiterhin mit ihrem Auto direkt zum Hotel fahren und auf den hoteleigenen Plätzen parken. Das Hotel und Restaurant von Erik Kolle liegt in der betroffenen Zone. Er fragt sich jetzt: "Man muss den Gästen ja auch kommunizieren, dass sie Anlieger sind. Problem ist, wie macht man das?" Wenn man das in die Bestätigung reinschreibe, überläsen die Gäste das erfahrungsgemäß, so der Gastronom. Sie stünden dann trotzdem vor Ort und fragten sich: "Von der einen Seite ist eine Einbahnstraße, die andere Seite ist nur für Anlieger. Dürfen wir jetzt da rein oder nicht?"
Grundsätzlich freut sich Kolle aber darüber, dass jetzt weniger Durchgangsverkehr an seinem Hotel vorbeikommen wird. "Das ist sehr gut, weil wir auch speziell für unsere Hotelgäste, die hier in der Straße wohnen, alles tun, damit die eine entspannte Urlaubsatmosphäre haben."
Parkausweise müssen im Rathaus beantragt werden
Die Gäste von Kolle und allen weiteren Hoteliers sowie Anwohnende dürfen nur mit einem Parkausweis in die neue, verkehrsberuhigte Zone fahren. Diesen Ausweis können die Hoteliers für ihre Gäste und Anwohnende im Rathaus gegen eine Bearbeitungsgebühr beantragen. Wer im Moment in die Zone fährt und dort parkt, bekommt noch keinen Strafzettel, sondern nur eine Art Verwarnung der Stadt.