Basketball: Extra-Power für Itzehoe Eagles nach WM-Sieg
Die Deutschen Basketballer sind Weltmeister. Die Euphorie ist auch Tage nach dem ersten WM-Sieg noch vielerorts spürbar. Auch in Itzehoe. Hier trainieren unter anderem die jungen Frauen der Itzehoe Eagles.
Es herrschen gefühlt 40 Grad in der Turnhalle der Kaiser-Karl-Schule in Itzehoe (Kreis Steinburg). Doch die rund 20 Mädels, die hier im Basketballteam Itzehoe Eagles trainieren, hält die Hitze nicht ab: Sie dribbeln was das Zeug hält, passen sich die Bälle zu, feiern jeden getroffenen Korb ordentlich ab. Am Rand feuert Trainerin Marie Bansemer, 18 Jahre alt, die Mädchen an, ruft Korbleger-Tipps in die wuselnde Runde. Der erste WM-Sieg einer deutschen Mannschaft im Basketball hat hier für zusätzliche Energie gesorgt, verrät sie. "Der Sieg der deutschen Mannschaft ist richtig, richtig cool. Ich habe am Anfang nicht damit gerechnet", sagt Bansemer. "Doch beim Spiel gegen Serbien, da hatte ich ein gutes Gefühl. Da dachte ich: das wird was!"
"Basketball hat mehr Power"
Und es wurde was. Auch im Handball-lastigen Schleswig-Holstein hat das Spiel und der WM-Sieg kaum jemanden auf den Sitzen gehalten. Schon gar nicht die möglichen Stars von morgen: "Ich habe das Spiel natürlich gesehen. Es war super. Wir haben die ganze Zeit gejubelt, geschrien und haben auch Konfetti geschmissen", erzählt die 13-jährige Sophie. Seit fast zwei Jahren spielt sie Basketball. Die Teamkameradschaft gefalle ihr besonders gut. Ähnlich sieht es auch Janne. Die 13-Jährige spielt seit ihrem sechsten Lebensjahr Basketball. Die üblichen Sportarten könne ja jeder, meint sie. "Basketball ist nicht so langweilig wie Turnen, was die meisten Mädchen irgendwie machen. Basketball hat mehr Power."
WM-Sieg füllt die Sporthalle
Diese "Power" spürt man in der Halle. Nach dem Überraschungssieg der Deutschen seien zum heutigen Training mehr Mädels gekommen als sonst, sagt Trainerin Marie Bansemer. "Das gewonnene Spiel hat enorme Auswirkungen", sagt sie. Auch in den sozialen Medien hat Marie Bansemer beobachtet, dass viele Menschen, die sonst nicht viel mit Basketball zu tun haben, enorm positiv reagierten. "Ich glaube, der Erfolg der Deutschen Mannschaft wird immense Auswirkungen auf die Sportart haben", prognostiziert sie.
Trainerin und Kampfrichterin der zweiten Bundesliga
Marie Bansemer selbst spielt seit 2016 Basketball, fuhr eine zeitlang zweigleisig: "Ich habe parallel noch Handball gespielt. Als sich die Trainingseinheiten überschnitten haben, musste ich mich entscheiden. Gewonnen hat Basketball", lacht sie. Als Coach ist sie seit 2019 aktiv, erst mit der W12-Mannschaft, dann mit der W14. Seit August diesen Jahres ist sie nicht nur Trainerin sondern auch BUFDI, leistet im Verein ihren Bundesfreiwilligendienst. "Marie trainiert die nicht nur die Mädels der W12 und der W14, sie ist auch noch Co-Trainerin des zweiten männlichen Teams U14, leitet eine gemischte Hobbygruppe und zwei Schul-AGs. Außerdem ist sie lizensierte Kampfrichterin in der zweiten Bundesliga", zählt Diana Weilguny, die Sportwartin der Eagles, auf.
"Nach Corona hatten wir stetigen Zulauf in unserem Verein", erklärt die Sportwartin. Viele der Itzehoe Eagles sprechen auch privat Menschen an, um sie zum Basketball zu bringen. "Ich finde Basketball so spannend, dass ich in der Schule auch immer Werbung für den Sport mache", sagt Janne. Sie fände es toll, wenn mehr Mädchen Basketball spielen würden.
Keine Probleme mit Kapazitäten
Noch mehr Basketball-Begeisterte in Itzehoe? Wäre das für den Verein auch stemmbar? Marie Bansemer meint: Ja! "Wir sind gut aufgestellt, haben genug Trainer und genug Hallenkapazitäten, haben genug Kapazitäten um neue Spieler zu betreuen."
Die Stimmung beim Training ist aufgeheizt. Nicht nur wegen der Temperaturen. Nach 90 Minuten ist Schluss. Alle sind sich einig: Die Sportart wird nach der WM noch mehr Aufwind bekommen. Denn im Basketball, das weiß man hier, steckt Power drin.