Bahnstrecke Kiel-Flensburg: Ersatzverkehr bis zum Sommer
Der Verkehr auf der Strecke zwischen Kiel und Flensburg ist seit dem 3. März komplett eingestellt. Der Grund sind Bauarbeiten an der Klappbrücke bei Lindaunis und an anderen Orten. Seit Montag können auch Fußgänger die Brücke nicht mehr betreten.
Die Bahn hat neue Schäden unter anderem an den Trägern der Lindaunisbrücke entdeckt. Die nötigen Bauarbeiten haben nicht nur Folgen für Autofahrende, sie führen auch zu Zugausfällen auf der Strecke Kiel-Flensburg: Betroffen sind den Bahnangaben zufolge die Züge der Linien RE72, RB72 und RB73. In der Zeit der Bauarbeiten wird ein Ersatzverkehr eingerichtet und es werden Busse in den verschiedenen Abschnitten zwischen Kiel Hauptbahnhof und Flensburg eingesetzt.
Brückensperrung dieses Mal auch für Fußgänger
Eigentlich sollte die Lindaunisbrücke fit gemacht werden für ihre letzten Jahre, bis der Neubau fertig ist. Die Arbeiten an der Klappbrücke dauern laut Bahn nun jedoch länger als geplant. Die Brücke, die seit September 2020 erneuert wird, muss für den Auto- und Bahnverkehr voraussichtlich bis in den Sommer hinein gesperrt bleiben - seit heute auch für Fußgänger. Das hat Folgen für den Bahnverkehr: Bahnreisende konnten bisher bei einer Sperrung noch zu Fuß die Brücke überqueren und auf der anderen Seite in den wartenden Zug einsteigen. Nun können selbst sie das Bauwerk nicht wie bisher passieren.
Eine provisorische Fußgängerbrücke soll dann im Sommer in Betrieb genommen werden. Ein genaueres Datum konnte eine Bahnsprecherin aktuell nicht nennen. Autofahrer müssen voraussichtlich so lange über Kappeln oder die Fähre in Missunde (beide Kreis Schleswig-Flensburg) ausweichen, bis die neue Brücke Ende 2025 fertig ist. Ursprünglich sollte der Verkehr im Frühjahr wieder rollen.
Fährbetrieb auf Schlei findet im April doch statt
Anders als zunächst geplant, wird es Informationen von NDR Schleswig-Holstein zufolge im April doch einen Fährbetrieb auf der Schlei bei Missunde geben. In diesem Zeitraum sollte ursprünglich die neue E-Fähre in Betrieb genommen werden. Laut Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH) kommt es bedingt durch Lieferschwierigkeiten bei der Elektronik allerdings zu Bauverzögerungen auf der Werft. Derzeit rechnet der LKN.SH mit einer Inbetriebnahme im Juni. Ob dann die Lindaunisbrücke wieder so hergestellt ist, dass sie von Fußgängern betreten werden kann, ist noch unklar. Autofahrer müssen in jedem Fall große Umwege in Kauf nehmen, wenn in einem Zeitraum von drei bis vier Wochen die neue E-Fähre installiert wird.
Die alte Lindaunisbrücke soll nach Angaben der Deutschen Bahn ab Anfang April mit der Entfernung des alten Klappteils für Schiffe wieder passierbar sein.
Ersatzbusse haben abweichende Fahrtzeiten
Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet. Der Schnellbus zwischen Flensburg und Kiel nur mit Halt in Eckernförde (Kreis Rendsburg-Eckernförde) fährt einmal stündlich und braucht insgesamt eine Stunde und 40 Minuten. Es gibt aber auch Linien, die alle Haltestellen mitnehmen, deren Fahrtzeit dann bis zu drei Stunden beträgt. Weitere Behinderungen bis Ende des Jahres sind möglich, weil die Bahn für neue Akku-Züge auf der Strecke auch an den Oberleitungen arbeitet.
Die Ersatzbusse werden vom Zugverkehr abweichende Fahrzeiten haben. Außerdem sollen die Haltestellen des Schienenersatzverkehrs nicht immer direkt an den jeweiligen Bahnhöfen liegen, so die Bahn.