AKW Brunsbüttel: Roststellen im Feststofflager entdeckt
Im Kernkraftwerk Brunsbüttel wurden bei Inspektionen am Dienstag Korrosionsstellen an Presstrommeln mit radioaktiven Abfällen gefunden. Radioaktive Stoffe sind nach Angaben des Energiewendeministeriums Schleswig-Holstein nicht ausgetreten.
Neben oberflächlichen Roststellen wurden an zwei der Presstrommeln jeweils zwei wanddurchdringende Korrosionsstellen mit einem Durchmesser von jeweils etwa 1 bis 2 Millimetern vorgefunden. Eine dritte Presstrommel wies auf einer Länge von rund 16 Zentimetern eine wanddurchdringende Rissstelle auf. Das gab das Umweltministerium am Dienstag in einer Pressemitteilung bekannt. In Presstrommeln werden radioaktive Abfälle aufbewahrt und anschließend verpresst.
Betroffenes Gebiet ist jetzt Sperrgebiet
Radioaktive Stoffe sind demnach nicht ausgetreten. Bei Kontaminationsmessungen seien keine Auffälligkeiten festgestellt worden. Der betroffene Raumbereich des Feststofflagers wurde als Sperrbereich ausgewiesen. Sachverständige sollen nun die Ursache der Korrisionen herausfinden. Inspektionen an weiteren Presstrommeln wurden von der Reaktorsicherheitsbehörde ebenfalls angekündigt.
Die Betreibergesellschaft hat das Ereignis laut Ministerium fristgemäß gemeldet. Es fällt in die Kategorie "Normalmeldung" (N). In Deutschland gibt es drei Kategorien, was die Sicherheit und die Eilbedürftigkeit angeht: Die Normalmeldung (N) hat eine Meldefrist von fünf Arbeitstagen. Die Eilmeldung (E) muss innerhalb von 24 Stunden gemeldet werden, die Sofortmeldung (S) unverzüglich.
Das Kernkraftwerk Brunsbüttel ist seit 2011 nicht mehr im Betrieb. Im Dezember 2018 erteilte das Energiewendeministerium die Genehmigung zur Stilllegung und zum Abbau.