Wegen hoher Heizkosten: Mehrere Städte richten Wärmeräume ein
Wegen hoher Energiepreise drehen viele Menschen die Heizung nicht auf. In Osnabrück gibt es deshalb jetzt sogenannte Wärmeinseln. Auch Lüneburg, Oldenburg und Braunschweig bieten warme Zufluchtsorte.
In den geheizten Gemeinschafts-, Stadtteil- oder Jugendzentren seien Menschen willkommen, die sich aufwärmen möchten, betonen die Städte. Der Sozialverband Niedersachsen begrüßt die Angebote. Die Lage sei hochdramatisch, sagt die Sprecherin Stefanie Jäkel. Das merke der Verband täglich in Gesprächen mit Hilfesuchenden. Viele Menschen wüssten nicht, wie sie die Heizkosten bezahlen sollen.
Osnabrück öffnet Wärmeinseln an Werktagen
Die Stadt Osnabrück hat deswegen das Konzept der Wärmeinseln ins Leben gerufen. Damit weisen die Verantwortlichen bewusst auf die bestehenden Angebote zum Aufwärmen hin. An mehreren Tagen pro Woche sind ein Gemeinschafts- und ein Jugendzentrum für die Bürgerinnen und Bürger geöffnet. Die Aktion richte sich an Menschen, die durch die gestiegenen Preise so sehr zum Sparen gezwungen sind, dass sie zuhause fast komplett auf das Heizen verzichten, sagt Osnabrücks Erster Stadtrat Wolfgang Beckermann (parteilos).
"Aufwärmen und vielleicht mit anderen ins Gespräch kommen"
Laut Stadtsprecher Simon Vonstein werden für die Wärmeinseln Räume genutzt, die "ohnehin schon für alle offenstehen". In den beiden Zentren gebe es Bereiche "wo Menschen hinkommen können, wo sie sich hinsetzen können, wo sie auch was Heißes trinken können, wenn sie möchten, wo sie ein Buch oder eine Zeitung lesen können, untereinander vielleicht ins Gespräch kommen können und einfach nicht in ihren eigenen vier Wänden sind und dort frieren müssen", so Vonstein. Das Aufwärm- und Kontakt-Angebot ist an drei beziehungsweise vier Tagen in der Woche verfügbar: dienstags bis donnerstags von 16 bis 19 Uhr im Heinz-Fitschen-Haus und dienstags bis freitags von 9 bis 12 und 14 bis 17 Uhr im Gemeinschaftszentrum Lerchenstraße.