Studie zeigt: Nutztiere werden in Schulbüchern diskriminiert
Laut einer Studie der Uni Osnabrück beschreiben Schulbuch-Autoren Kühe, Schweine und Co. vor allem als Ressource für Nahrung. Schülern würden so falsche Werte vermittelt, warnen die Forscher.
Nutztiere werden laut einer Studie der Universität Osnabrück in deutschen Biologie-Schulbüchern systematisch diskriminiert. Während Haustiere wie Hunde und Katzen oft mit Empathie und hoher moralischer Bedeutung dargestellt würden, erschienen Nutztiere primär als Ressourcen für Nahrung, teilte die Universität am Mittwoch mit. Die Ergebnisse zeigten eine tief verwurzelte "diskriminierende Voreingenommenheit in der schulischen Bildung".
Haustiere werden besser dargestellt
Die Forscher haben den Angaben zufolge für die Studie alle Biologie-Lehrbücher in Deutschland analysiert. Haustiere würden darin häufig als intelligent und fühlend, als Familienmitglieder und Helfer dargestellt, sagte Studienleiterin Elena Folsche. Bei Nutztieren wie Kühen und Schweinen hingegen fehlten solche Zuschreibungen.
Bücher vermittelten Schülern falsche Einstellungen
Damit lernten Schülerinnen und Schüler, dass Nutztiere Tiere zweiter Klasse seien. Sie übernähmen möglicherweise die Einstellung, dass deren Rechte und ihr Wohl als untergeordnet betrachtet werden könnten. "Schulbücher sind entscheidend dafür, wie junge Menschen ethische und moralische Fragen verstehen und bewerten", sagte die Wissenschaftlerin. Die Studienautoren schlagen vor, die Schulbücher zu überarbeiten.