Rakete zerstört Klinik: Ukrainisches Kind wird in Osnabrück behandelt
Das Christliche Kinderhospital Osnabrück behandelt ein zweijähriges ukrainisches Kind. Der Junge lag zuvor in der Kinderklinik in Kiew. Das Krankenhaus war durch einen Bombenangriff zerstört worden.
Eine Hilfsorganisation hatte das Osnabrücker Hospital um Unterstützung gebeten. Das Projekt "Rolling Hospital", das sich um die ukrainische Zivilbevölkerung kümmert, hatte nach dem russischen Bombenangriff am 8. Juli angefragt, ob das Krankenhaus ein Kind aufnehmen könne. Klinik-Geschäftsführer Michael Richter reagierte schnell: "Der Kontakt zu 'Rolling Hospital' besteht bereits seit mehreren Jahren. Wir unterstützen auch mit Klinikmaterial für die Ukraine." Nach dem Bombenangriff auf die Kinderklinik in Kiew werden die Kinder auf andere Krankenhäuser verteilt.
Klinik behandelt allergische Reaktion auf Schmerzmittel
Der Zweijährige, der nun in Osnabrück behandelt wird, reagiert allergisch auf Schmerzmittel. Deshalb lag der Junge in Kiew im Krankenhaus. Das Kind wurde den Angaben zufolge beim Bombenangriff nicht verletzt und muss somit nicht operiert werden. Die allergische Reaktion kann in Kiew allerdings nicht behandelt werden.
Kinderhospital erhielt Behandlungsunterlagen aus Kiew
Das Kinderhospital bereitet nach eigenen Angaben seit Donnerstag alles für die optimale Versorgung vor. Schon vor Ankunft des Kindes hatten die Ärztinnen und Ärzte die Behandlungsunterlagen aus Kiew erhalten. Am späten Donnerstagabend war das Kind in Begleitung seiner Mutter am Flughafen Münster/Osnabrück gelandet und dann in die Klinik gebracht worden.
Kostenübernahme noch unklar
Die Kosten für den Transport übernimmt die Essener Hilfsorganisation "Ambulance for Kids", die gemeinsam mit "Rolling Hospital" den Transport aus der Ukraine organisiert hat. Wer die Kosten für die Behandlung übernimmt, ist noch unklar. Unter Umständen wird die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten tragen. Der Geschäftsführer des Kinderhospitals sagte, dass die Klinik eventuell in Vorleistung gehe. Das Krankenhaus stellt außerdem einen Transportinkubator für die Ukraine bereit.