Prozess um zerstückelte Leiche gestartet: Ehepaar will sich äußern
Nach dem Fund einer zerstückelten Leiche in einem Kanal in Nordhorn hat am Mittwoch der Prozess gegen ein Ehepaar begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann Totschlag, seiner Frau Beihilfe vor.
Die Angeklagten wollen sich im Verlauf der Verhandlung zu den Vorwürfen äußern, wie sie zum Prozessstart am Landgericht Osnabrück über ihre Anwälte erklären ließen. Nach Angaben des Gerichts soll das Opfer ein Bekannter des Paares gewesen sein. Bei einem gemeinsamen Trinkgelage im Februar soll der 55-jährige Ehemann gedacht haben, das spätere Opfer, ein 53-Jähriger, habe seine Frau belästigt. Laut Staatsanwaltschaft schlug der Ehemann daraufhin mehrfach mit einer Wodkaflasche auf den 53-Jährigen ein und fügte ihm massive Verletzungen am Kopf und Oberkörper zu.
Staatsanwaltschaft: Ehepaar zerlegte Leiche gemeinsam
Das Ehepaar soll die Leiche anschließend zerlegt und die in mehreren Tüten und Stoffe gewickelten Teile in den Ems-Vechte-Kanal in Nordhorn (Landkreis Graftschaft Bentheim) geworfen haben. Entsprechende Sägen und weiteres Werkzeug mit Blutresten des Opfers seien bei den Verdächtigen gefunden worden, hatte die Staatsanwaltaschaft vor Prozessstart mitgeteilt. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass das Paar gemeinsam handelte. Beide seien körperlich eingeschränkt, dem Mann fehle ein Bein und auch die Frau sei auf Gehhilfen und einen Rollstuhl angewiesen. Wegen des Zustands der Leiche habe die genaue Todesursache nicht mehr festgestellt werden können, so die Staatsanwältin am Mittwoch.
Opfer war bereits als vermisst gemeldet
Spaziergänger hatten die in Plastiktüten verpackten Leichenteile am 17. Februar im Ems-Vechte-Kanal entdeckt. Später stellte sich heraus, dass es sich bei dem Opfer um den 53-Jährigen aus Nordhorn handelt - seine Arbeitskollegen hatten ihn bereits als vermisst gemeldet.