Gesprengter Geldautomat: Angeklagte zu Haftstrafen verurteilt
Das Osnabrücker Landgericht hat am Freitag zwei Männer aus den Niederlanden zu mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt. Sie hatten im Januar einen Geldautomaten im Heidekreis gesprengt.
Anschließend lieferten sie sich eine Verfolgungsfahrt vom Heidekreis bis ins Emsland mit der Polizei. Gegen einen 22-jährigen Angeklagten verhängte das Gericht am Freitag eine Gefängnisstrafe von drei Jahren und drei Monaten. Er wurde unter anderem wegen versuchten gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr verurteilt, sagte ein Gerichtssprecher. Der Mann hatte die Polizisten während der Verfolgungsfahrt versucht, mit einem Laserpointer zu blenden. Einen 33-jährigen Angeklagten verurteilte das Gericht zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und vier Monaten. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.
Verurteilte Männer hatten Geständnis abgelegt
Beide Männer hatten bereits Bewährungsstrafen und während des Prozesses ein volles Geständnis abgelegt. Der Staatsanwalt hatte drei Jahre und acht Monate Haft für die beiden Angeklagten gefordert, wie ein Sprecher des Landgerichts auf Anfrage des NDR in Niedersachsen mitteilte. Ein dritter Angeklagte war am Freitag krank, sein Urteil steht noch aus. Er ist 20 Jahre alt und wird nach dem Jugendstrafrecht behandelt. Für ihn plädierte der Staatsanwalt auf drei Jahre und vier Monate Haft. Die Verteidigung hält eine Haftstrafe von zweieinhalb Jahren für angemessen.
Verfolgungsfahrt vom Heidekreis bis ins Emsland
Die drei Männer hatten im Januar in der Lüneburger Heide versucht, einen Geldautomaten auf einem Campingplatz in Wietzendorf (Landkreis Heidekreis) zu sprengen, allerdings ohne Erfolg. Dennoch ist dabei laut Staatsanwaltschaft ein Schaden von rund 70.000 Euro entstanden. Trümmerteile seien bis zu 30 Meter weit geflogen, in die Wand des Empfangsgebäudes auf dem Campingplatz sei ein Loch gerissen worden.