Geflügelpest in Grafschaft Bentheim - 2,3 Millionen Tiere gefährdet
In einem Legehennenbetrieb in Hoogstede (Landkreis Grafschaft Bentheim) ist die hochansteckende Geflügelpest ausgebrochen. Der Betrieb liegt in einem Hotspot der Geflügelhaltung. 2,3 Millionen Tiere sind gefährdet.
Bei dem nun ausgebrochenen Virus handle es sich um die akute und hochansteckende Form der Geflügelpest, teilte der Landkreis am Freitag mit. Das hätten Laboruntersuchungen des Lebensmittel- und Veterinärinstituts Oldenburg ergeben. Der gesamte Legehennen-Bestand des betroffenen Betriebes, rund 30.000 Tiere, sei am Freitagmorgen tierschutzgerecht getötet worden. Der Betrieb werde nun umfangreich gereinigt und desinfiziert. Die Ursache des Ausbruchs ist noch unklar, Untersuchungen laufen.
Erster Verdacht schon am Mittwoch
Eine Schutzzone mit einem Radius von drei Kilometern und eine Überwachungszone mit einem Radius von zehn Kilometern wurden eingerichtet. Innerhalb dieser Zonen gelten strenge Seuchenbekämpfungsmaßnahmen, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern, so der Landkreis. Eine tierseuchenbehördliche Allgemeinverfügung tritt demnach am Samstag in Kraft. Der betroffene Betrieb sei nach einem Verdachtsfall bereits am Mittwoch gesperrt worden. Laut Landkreis hatten zahlreiche Legehennen in dem Betrieb typische Symptome der Geflügelpest gezeigt. Etliche Tiere seien zudem bereits tot gewesen. Laut dem Kreisveterinär Hermann Kramer wurden daraufhin Schutzmaßnahmen eingeleitet sowie Proben genommen und zum Lebensmittel- und Veterinärinstitut nach Oldenburg gebracht. Dort habe sich der Verdacht dann am Donnerstag bestätigt.
Tötung der Hennen erst zwei Tage später
Demnach handelt es sich um die hochpathogene Aviäre Influenza (HPAI) vom Subtyp H5N1. "Auch wenn sich der Verdacht auf Geflügelpest bereits am Donnerstag erhärtet hat, konnte die Tötung der Tiere auf dem betroffenen Betrieb erst heute erfolgen. Für die Umsetzung dieser weitreichenden Maßnahme musste uns auch der amtliche Befund des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) vorliegen", erklärte Kramer. Dieser sei erst am Freitagmorgen eingegangen. Der Ausbruch der Geflügelpest in diesem Teil der Grafschaft ist laut Kramer besonders alarmierend, da der betroffene Betrieb inmitten eines Hotspots der Geflügelhaltung liegt.
Ausbruch laut Kreisveterinär "besonders alarmierend"
"Im Radius von zehn Kilometern befinden sich über 300 Betriebe. Wir sprechen hier von rund 2,3 Millionen gemeldetem Geflügel, das potenziell gefährdet ist", machte Kramer deutlich. Demnach umfasst die Überwachungszone neben großen Teilen der Niedergrafschaft auch benachbarte emsländische und niederländische Gemeinden. Der Landkreis Emsland sei informiert und in die Seuchenbekämpfung eingebunden worden, teilte die Grafschaft Bentheim mit. Auch die niederländischen Behörden seien informiert worden.