Autofahrer prallt gegen Baum und täuscht Balkonsturz vor

Stand: 19.07.2023 12:28 Uhr

Ein 45-Jähriger hat nach einem Autounfall in Wagenfeld (Landkreis Diepholz) in der Nacht zu Mittwoch einen Balkonsturz vorgetäuscht. Zwei Personen halfen dem Schwerverletzten offenbar bei der Flucht.

Der Autofahrer sei am frühen Morgen aus ungeklärter Ursache von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt, teilte die Polizei mit. Als die Einsatzkräfte am Unfallort eintrafen, fanden sie jedoch nur das leere Auto am Baum vor. Eine Zeugin berichtete den Beamten, ein Mann und eine Frau, vermutlich Bekannte oder Freunde, hätten den Fahrer aus dem verunfallten Wagen in ihr Fahrzeug gezogen und seien davongefahren.

Sturz vom Balkon gemeldet

Kurze Zeit später wurde der Rettungsdienst zu einem angeblichen häuslichen Unfall nahe des Unfallorts gerufen. Ein Mann sollte vom Balkon gefallen sein und sich schwer verletzt haben. Bei näherer Überprüfung stellte sich laut Polizei schnell heraus, dass es sich bei dem schwer verletzten Mann um den Fahrer des verunfallten Autos handelte. Denn im Fahrzeug hatte die Polizei eigenen Angaben zufolge den Führerschein des 45-Jährigen gefunden. Der Mann gab zu, den Wagen gefahren zu haben. Wegen seiner schweren Verletzungen wurde er mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen. Er hätte noch in der Nacht notoperiert werden müssen, sagte ein Polizeisprecher. Es bestehe aber keine Lebensgefahr.

Polizei prüft Einfluss von Drogen oder Alkohol

Warum der 45-Jährige versucht hatte, den Unfall zu vertuschen, ist unklar. Die Polizei hätte den Mann noch nicht weiter befragen können, sagte der Sprecher. Auch die Befragungen der mutmaßlichen Bekannten oder Freunde sollten erst am Vormittag durchgeführt werden. Ermittelt werde auch, ob der Fahrer möglicherweise unter Einfluss von Alkohol oder Betäubungsmittel stand, hieß es. Das Auto wurde zur weiteren Untersuchung sichergestellt. Sicher ist, dass sich der Fahrer wegen des Unfalls und der anschließenden Flucht verantworten muss. Die Helferin und der Helfer wegen Beihilfe zur Flucht. Rechtliche Konsequenzen wegen der versuchten Vertuschung seien noch unklar, sagte der Polizeisprecher. Es entstand ein Schaden von rund 7.000 Euro.

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