"Schatten über meinem Weg": Bischof Bode offiziell verabschiedet
Das Bistum Osnabrück hat am Sonntag seinen langjährigen Bischof Franz-Josef Bode mit einem Gottesdienst verabschiedet. Der Papst hatte im März das Rücktrittsgesuch des 73-Jährigen angenommen.
In seiner Predigt vor rund 800 Gästen im Dom St. Petrus bat Bode um Vergebung für alle "Fehler, Nachlässigkeiten, Unentschiedenheiten und blinden Flecken", die Menschen geschadet und verletzt hätten. "Besonders im Blick auf sexualisierte Gewalt habe ich mich leider mehr den Tätern als den Betroffenen zugewandt", sagte Bode.
Bode: "Ein großer Schatten über meinem Weg"
Bode betonte, dass er versucht habe, den Idealen von Glauben, Hoffen und Lieben zu entsprechen. "Dass mir das nur bruchstückhaft und unvollkommen gelungen ist, ist ein großer Schatten über meinem Weg." Trotz aller offenkundigen Fehler sei er dennoch dankbar für seine Jahre im Bischofsamt, so der Geistliche.
Meister nennt Bode einen "ökumenischen Freund"
Am Abschiedsgottesdienst nahm unter anderem auch der Limburger Bischof Georg Bätzing als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz teil. Bätzing nannte Bode in seinem Grußwort einen mutigen Visionär, der sich um Reformen in der Kirche bemüht habe, etwa beim Synodalen Weg. "Ohne Bischof Bode wären wir heute nicht in vielen notwendigen Reformschritten so weit, wie wir gekommen sind", sagte Bätzing. Der hannoversche evangelische Landesbischof Ralf Meister sagte, er habe Bode als einen Menschen kennengelernt, der Spaltungen überwinden wolle. Bode sei ein "ökumenischer Freund", der Spaltungen überwinden - "innerhalb seiner Kirche als auch im ökumenischen Miteinander", so der Landesbischof und fügte an: "Die persönliche Freundschaft bleibt".
Reformer unter den Bischöfen
Bode war zurückgetreten - unter anderem wegen Vorwürfen gegen ihn im Missbrauchsskandal. Er galt aber auch als Reformer und ermöglichte beispielsweise Segensfeiern für homosexuelle und wiederverheiratete Paare. Der 73-Jährige war der dienstälteste amtierende katholische Bischof in Deutschland. Seit 2017 war er auch stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Außerdem gehörte er seit 2019 zum Präsidium des Reformprozesses des Synodalen Weges der Kirche in Deutschland. Bode war seit 1991 Weihbischof im Erzbistum Paderborn und seit 1995 Bischof von Osnabrück. Das Bistum Osnabrück wird seit Bodes Rücktritt vom Weihbischof Johannes Wübbe als Diözesanadministrator geleitet.