17-Jährige gequält und in Ems gestoßen: Urteil erwartet
Vor dem Landgericht Osnabrück wird am Freitag das Urteil gegen drei Männer und eine Frau erwartet. Die vier sollen 2024 eine 17-Jährige bei Meppen stundenlang misshandelt und bewusstlos in die Ems gestoßen haben.
Das Urteil sollte ursprünglich am 12. Februar gesprochen werden, der Termin wurde dann aber verschoben. Die Staatsanwaltschaft wirft den vier Angeklagten versuchten Mord, gefährliche Körperverletzung, Diebstahl, Menschenraub und Geiselnahme vor. Sie hätten sich bewusst auf die Tat vorbereitet und besonders grausam, heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen gehandelt. Laut Anklage sollen die drei Männer im Alter von 19 und 25 Jahren und die 27-jährige Frau das Opfer in der Nacht vom 26. auf den 27. Mai 2024 aus Verärgerung über einen Streit über Stunden misshandelt haben. Immer wieder sollen sie mit einem Messer auf das Opfer eingestochen, Zigaretten auf ihrem Körper ausgedrückt, sie gewürgt und geschlagen haben. Zum Schluss hätten sie die junge Frau bewusstlos in die Ems gestoßen, so die Anklage. Das 17-jährige Opfer habe in Lebensgefahr geschwebt, sich aber aus eigener Kraft aus dem Wasser retten können.
Opfer mit Messern und brennenden Zigaretten verletzt
Das Tatmotiv ist noch nicht bekannt, die Staatsanwaltschaft geht jedoch von einem Racheakt aus. Demnach ist das Opfer eine gemeinsame Bekannte der mutmaßlichen Täter. Unter einem Vorwand sollen sie die Jugendliche in einen Wald bei Meppen gelockt und gefesselt haben und ihr anschließend Handy, Schmuck und Geldbeutel abgenommen haben. Mit Gewalt seien sie dann an die Bank-PIN des Opfers und den Sperrcode ihres Handys gelangt. Nach dem Fund von Chatverläufen und Bildern auf dem Smartphone der 17-Jährigen hätten sich die Angeklagten von ihr verraten gefühlt. Daraufhin hätten sie beschlossen, ihr Opfer unter größtmöglichen Leiden und Schmerzen umzubringen, heißt es von der Staatsanwalt.
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