Wirtschaftsminister Lies in Aufsichtsrat der Meyer Werft entsandt
Niedersachsen hält seit September Anteile an der finanziell angeschlagenen Meyer Werft aus Papenburg. Für den künftigen Aufsichtsrat entsendet das Land Wirtschaftsminister Lies in das Kontrollgremium.
Wie die Staatskanzlei in Hannover mitteilt, hat die Landesregierung die Entscheidung in der Sitzung am Dienstag getroffen. SPD-Politiker Olaf Lies sagte, die Meyer Werft habe die besten Chancen, aus dem Sanierungsprozess gestärkt hervorzugehen. "Die Nachfrage stimmt, die Qualität der Produkte ist hervorragend und die Kundenstruktur ist solide und breit aufgestellt", betonte der Minister. Die Entscheidung, Lies in den Aufsichtsrat zu berufen, steht in Zusammenhang mit einer milliardenschweren Rettung des finanziell stark angeschlagenen Traditionsunternehmens. Im Sommer hatten der Bund und das Land Niedersachsen einen Rettungsplan vereinbart, der auch einen Einstieg des Staates bei der Meyer Werft vorsieht. Die Verträge wurden im September unterzeichnet.
Bund und Land zahlen jeweils 200 Millionen Euro
Laut dem Bundeswirtschaftsministerium stellen sowohl der Bund als auch Niedersachsen jeweils 200 Millionen Euro für zusammen 80,73 Prozent der Anteile der Meyer Werft sowie der Neptun Werft in Rostock bereit. Zudem sichern sie einen Kreditrahmen von insgesamt 2,6 Milliarden Euro ab, wovon 80 Prozent durch Bürgschaften gedeckt sind. Der zukünftige Aufsichtsrat der Meyer Werft wird aus insgesamt zwölf Personen bestehen, mit einer paritätischen Besetzung von Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Neben Olaf Lies wurde auch Anne Deter (CDU) aus dem niedersächsischen Finanzministerium in den Aufsichtsrat berufen. Wann das Gremium zum ersten Mal zusammenkommt, ist noch nicht bekannt.