Weniger Jungtiere bei Kegelrobben im Wattenmeer gezählt
In der abgelaufenen Saison sind an der niedersächsischen Nordseeküste 359 Jungtiere geboren worden, 34 Tiere weniger als im Vorjahreszeitraum. Alarmierend sei das nicht, so die Nationalparkverwaltung.
Die Experten des Nationalparks zählten demnach auf zwei Rundflügen über das Niedersächsische Wattenmeer im Dezember insgesamt 359 Jung- und 584 Alttiere. Obwohl es laut der Zählung also weniger Jungtiere gebe, liege diese Zahl "absolut im Rahmen" von natürlichen und methodischen Schwankungen, sagte Thea Hamm von der Nationalparkverwaltung. Einen Trend könne sie somit nicht ablesen, so die Meeresökologin. Daher unternimmt die Parkverwaltung in den kommenden Tagen noch weitere Zählungen, denn die Robben halten sich nun zum Fellwechsel hauptsächlich an Land auf. Die Gesamtzahlen zur Kegelrobbenpopulation wird es dann voraussichtlich im Juni geben.
Kegelrobben sind die größten Raubtiere Deutschlands
Die niedersächsische Küste wird jedes Jahr von November bis Januar zur Kinderstube, dann bekommen die Kegelrobben ihren Nachwuchs. Die meisten von ihnen leben in Niedersachsen zwischen den ostfriesischen Inseln Borkum und Juist auf der Kachelotplatte. In Schleswig-Holstein werden die meisten Jungtiere laut Nationalpark auf der Düne vor Helgoland geboren. Seit den 1990er-Jahren werden die Bestände der Kegelrobben regelmäßig gezählt, da die Robbe nach Angaben des Naturschutzbundes (NABU) hierzulande stark gejagt und regional fast ausgerottet worden war.