Wangerooger Rat stimmt gegen Fusion mit dem Wangerland
Die Insel Wangerooge hat die Verhandlungen über eine Fusion mit dem Wangerland abgebrochen. Am Mittwochabend stimmte der Rat mit vier zu zwei Stimmen dafür, wieder einen eigenen Bürgermeister zu wählen.
Im September 2023 hatte der Rat der Inselgemeinde beschlossen, Verhandlungen mit dem Festland über die Bildung einer Samtgemeinde aufzunehmen. Die Wahl eines neuen Bürgermeisters oder einer Bürgermeisterin wurde für die Zeit des Verfahrens ausgesetzt. Mit dem Ratsbeschluss von Mittwoch soll die Wahl nun voraussichtlich im August stattfinden.
Neue Verhandlungen unter neuem Bürgermeister?
Bis zur Bürgermeisterwahl liegen die Fusionspläne nach Angaben von Rieke Beewen, die die Verwaltung der Inselgemeinde vorübergehend leitet, auf Eis. Sie könne sich aber vorstellen, dass das Thema unter einer neuen Verwaltung wieder angegangen wird, sagte Beewen dem NDR Niedersachsen. Nach ihrer Einschätzung wird es dann aber darum gehen, eine Einheitsgemeinde statt einer Samtgemeinde zu bilden. Das würde weniger Doppelstrukturen und weniger Kosten bedeuten, sagte die Verwaltungschefin.
Fachkräftemangel bleibt ein Problem
Hintergrund der Fusionspläne war neben finanziellen Engpässen auch der Fachkräftemangel auf der Insel. In den vergangenen eineinhalb Jahren habe man zwar so gut wie alle Stellen in der Verwaltung besetzen können, sagte Verwaltungschefin Beewen. Das sei aber nur eine Momentaufnahme. Angesichts des demographischen Wandels werde es langfristig schwierig sein, qualifiziertes Personal für die Verwaltung auf Wangerooge und den anderen Ostfriesischen Inseln zu finden, sagte Beewen.
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