Wangerooge braucht neuen Bürgermeister - Marcel Fangohr hört auf
Wangerooge muss einen neuen Bürgermeister wählen. Der parteilose Verwaltungschef Marcel Fangohr ist seit Freitag nicht mehr im Amt. Auf ein Abwahlverfahren verzichtete er. Das kommt einem Rücktritt gleich.
Er habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, teilte Marcel Fangohr in einer Pressemitteilung mit. Eigentlich hätten die Bürgerinnen und Bürger das Recht gehabt, zu entscheiden. Aber die letzten Wochen hätten gezeigt, dass eine konstruktive Zusammenarbeit zum Wohle der Gemeinde nicht mehr möglich gewesen wäre, so Fangohr. Der Gemeinderat hatte ihm in der vergangenen Woche das Misstrauen ausgesprochen und das Abwahlverfahren auf den Weg gebracht. Zuerst hatte die "Nordwest-Zeitung" (NWZ) über den Vorgang berichtet.
Wangerooge muss neuen Bürgermeister wählen
Bei einem Abwahlverfahren hätten die Insulaner über die Zukunft Fangohrs als Bürgermeister entschieden. Innerhalb der kommenden vier Monate hätte das Verfahren auf den Weg gebracht werden müssen. Hätten mindestens 25 Prozent der Wahlberechtigten dafür gestimmt, wäre der Bürgermeister abgewählt worden. Mit dem Verzicht auf das Verfahren, müssen die Wähler nun nicht mehr an die Urne. Sven Ambrosy (SPD), Landrat des Landkreises Friesland, erklärte, er habe Hochachtung vor dem Schritt Fangohrs. Besonders auch davor, dass Rat und Bürgermeister die Sache nicht haben eskalieren lassen.
Kritik an Personalführung und Kommunikation
Rieka Beween, die allgemeine Vertreterin des Bürgermeisters, wird von Montag an die Amtsgeschäfte übernehmen. Innerhalb der kommenden sechs Monaten muss es Neuwahlen auf der Nordseeinsel geben. Fangohr war seit knapp fünf Jahren im Amt. Vor etwa drei Wochen hatte der Gemeinderat bekanntgegeben, den Bürgermeister absetzen zu wollen. Laut Gemeinderat gab es schon länger Probleme bei der Zusammenarbeit. So gab es Kritik an der Personalführung und der internen Kommunikation. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit war nach Angaben der Ratsfraktionen nicht mehr möglich.