Todesursache bei Tauchunfall im Kreidesee steht fest
Eine Frau war am Samstag bei einem Tauchunfall im Kreidesee bei Hemmoor (Landkreis Cuxhaven) ums Leben gekommen. Jetzt steht die Todesursache fest: Die 30-Jährige war zu schnell aufgetaucht.
Das bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stade dem NDR Niedersachsen am Freitagabend, nachdem Gerichtsmediziner den Leichnam der 30-jährigen Frau aus Hessen untersucht hatten. Beim Aufstieg aus 35 Meter Tiefe sei die Lunge der Taucherin kollabiert. Damit steht fest, dass der Tod der Frau aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg direkt mit dem Tauchgang in Verbindung steht und nicht auf Organversagen zurückzuführen ist. Gegen den Tauchlehrer und den Lebensgefährten der Frau, der als sogenannter Tauch-Buddy dabei war, werde nun wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Tötung ermittelt, sagte der Sprecher. Im nächsten Schritt werde zunächst die Tauchausrüstung der Frau untersucht. Die Ermittlungen würden ergebnisoffen geführt, es könne sich also auch um einen tragischen Unfall gehandelt haben. Zuerst hatte die "Nordsee-Zeitung" über das Ergebnis der Obduktion berichtet.
Notaufstieg aus zehn Meter Tiefe
Die 30-Jährige hatte am vergangenen Samstag in einer fünfköpfigen Gruppe unter Anleitung eines Tauchlehrers im Kreidesee das Tieftauchen geübt. In einer Tiefe von rund 35 Metern sei es zu Komplikationen bei der Frau gekommen: Sie habe plötzlich über Atemnot geklagt, teilte die Polizei mit. Als sich die Probleme beim Auftauchen auf zehn Meter nicht besserten, seien Frau und Tauchlehrer schnell aufgetaucht - ein sogenannter Notaufstieg. Dann habe die 30-Jährige das Bewusstsein verloren. Reanimationsversuche - auch durch hinzugezogene Rettungskräfte - blieben erfolglos. Die Frau starb noch am Ufer des Sees.