Tödlicher Tauchunfall: Frau stirbt im Kreidesee bei Hemmoor
Bei einem Tauchunfall im Kreidesee in der Nähe von Hemmoor (Landkreis Cuxhaven) ist am Samstag eine Frau aus Hessen ums Leben gekommen. Wie die Polizei mitteilte, ist die Ursache bislang unklar.
Demnach hatte die 30-Jährige in einer fünfköpfigen Gruppe das Tieftauchen geübt. Teil der Gruppe waren auch zwei Tauchlehrer. In einer Tiefe von rund 35 Metern sei es zu Komplikationen bei der Frau gekommen: Sie habe plötzlich über Atemnot geklagt, teilte die Polizei am Sonntag mit. Als sich die Probleme beim Auftauchen auf zehn Meter nicht besserten, seien Frau und Tauchlehrer aufgetaucht - ein sogenannter Notaufstieg. Dann habe die 30-Jährige das Bewusstsein verloren. Reanimationsversuche - auch durch hinzugezogene Rettungskräfte - blieben erfolglos. Die Frau starb noch am Ufer des Sees.
Fünf tödliche Tauchunfälle in den vergangenen sechs Jahren
Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen. Im Einsatz waren drei Rettungswagen, zwei Notärzte und ein Rettungshubschrauber. Es war dieses Jahr der erste Todesfall im Kreidesee. In den vergangenen sechs Jahren hatte es vier weitere tödliche Tauchunfälle gegeben.
Kreidesee bei Hemmoor ist 60 Meter tief
Der Kreidesee ist mit 60 Metern eines der tiefsten Gewässer Norddeutschlands und ein europaweit bekanntes Tauchrevier. Jedes Jahr kommen mehr als 30.000 Taucherinnen und Taucher dorthin. Die Tiefe und Kälte machen den See aber auch so anspruchsvoll, sagt Thomas Freudenberg, ehemalige Tauchausbilder der Marine und Ausbilder der Internationalen Diving Association (IDA). Auch das Material, mit dem man tauche, müsse dem gewachsen sein. Es gebe in Hemmoor daher höhere Auflagen, so Freudenberg.
Beliebtes Tauchrevier im Norden
Der Kreidesee ist in Privatbesitz, es gibt dort eine Tauchbasis und viele Attraktionen unter Wasser. Unter anderem wurden dort Autos, Wohnwagen und ein Flugzeug versenkt. Weil das Wasser wenig Nährstoffe hat und dadurch wenig Algen wachsen, haben Taucherinnen und Taucher eine gute Sicht.