Tödliche Flucht vor Polizei: 23-Jähriger räumt Schuld ein

Stand: 04.07.2024 17:08 Uhr

Im Prozess um eine Flucht vor der Polizei mit tödlichem Ausgang hat der Angeklagte ein Geständnis abgelegt. Er sei schuld am Tod seines Beifahrers, sagte der 23-Jährige vor dem Amtsgericht Westerstede.

Es sei tragisch, dass sein Freund nach dem Aufprall gegen einen Baum nahe Oldenburg im vergangenen September ums Leben gekommen sei. "Ich war am Boden", sagte der Angeklagte. Weiter räumte der 23-Jährige ein, dass er vor dem Unfall unter Alkohol- und Drogeneinfluss in eine Firma in Apen (Landkreis Ammerland) eingebrochen war und ein Auto geklaut hatte. Daraufhin habe er seinen Freund mit dem Wagen abgeholt, in Oldenburg getankt und sei ohne zu bezahlen weitergefahren. Auf der Flucht vor der Polizei habe er den Wagen zeitweise auf ein Tempo von mehr als 200 beschleunigt und sei in einem Graben gelandet, sagte der Angeklagte.

23-Jähriger besaß keinen Führerschein

Außerdem gab der 23-Jährige zu, die Flucht mit mehr als 160 Kilometern pro Stunde fortgesetzt und in einer Kurve die Kontrolle über das Auto verloren zu haben. Daraufhin sei er gegen einen Baum geprallt. Während er selbst nur Schürfwunden und einen Fingerbruch erlitt, überlebte sein Beifahrer den Unfall nicht. Der 23-Jährige habe schon vor Jahren seinen Führerschein wegen Drogenkonsums verloren, sagte er vor dem Amtsgericht in Westerstede. Außerdem gestand er drei weitere Einbrüche.

Bagger geklaut, um gestohlenen Transporter zu befreien?

Unter anderem soll der Angeklagte Ende Oktober einen Einbruch begangen und Gegenstände im Wert von mehr als 12.000 Euro mitgenommen haben. Ihm wird vorgeworfen, unter Einfluss von Alkohol und Drogen anschließend mit einem geklauten Transporter vom Firmengelände gefahren zu sein. Laut Amtsgericht Westerstede soll sich der Angeklagte mit dem Fahrzeug später festgefahren haben. Um den Transporter zu befreien, soll er einen weiteren Diebstahl begangenen haben. Er soll versucht haben, mit einem geklauten Bagger den Transporter zu befreien.

Urteil wohl Anfang nächster Woche

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann verbotenes Kraftfahrzeugrennen mit Todesfolge vor. Außerdem muss sich der 23-Jährige wegen Diebstahl, Betrug, Gefährdung des Straßenverkehrs und Fahrerflucht verantworten, wie ein Sprecher des Gerichts mitteilte. Ein Urteil wird am kommenden Montag erwartet.

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NDR 1 Niedersachsen | Regional Oldenburg | 04.07.2024 | 08:30 Uhr

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