Streit um Ferienwohnungen in Greetsiel - Alternative in Sicht?
Auf dem Gelände des leerstehenden Altenheims "Seniorenhuus" in Greetsiel sollen 32 Ferienwohnungen entstehen. Der Plan ist umstritten. Am Montag wollten sich die Bürgermeisterin und der Eigentümer der Immobilie treffen.
Greetsiel vertrage keine weiteren Ferienwohnungen, sagte Hilke Looden (parteilos), die Bürgermeisterin von Krummhörn. Jedes Jahr kommen rund 800.000 Übernachtungsgäste und eine Millionen Tagesausflügler nach Krummhörn. In der Gemeinde leben rund 12.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Die Gemeinde habe aber auch keine Handhabe, die geplanten Ferienwohnungen zu verhindern, so Looden. Gegen die Pläne hatten gestern mehr als 300 Menschen protestiert.
Eigentümer: Ferienwohnungen seien am lukrativsten
Im November 2022 hatte der Besitzer des Altenheims, Gunnar Sander, das "Seniorenhuus" geschlossen, um es zu sanieren. Die 36 Bewohnerinnen und Bewohner leben seitdem in anderen Heimen. Nach den Bauarbeiten sollten sie zurückkehren. Doch die Kosten für die geplante Sanierung seien explodiert, so Sander. Zudem war das Heim chronisch unterbelegt. Es mache keinen Sinn, das "Seniorenhuus" weiter zu betreiben. Ferienwohnungen seien die wirtschaftlich lukrativste Lösung. Sander würde das Heim auch verkaufen, sagte er. Nur gebe es momentan keine Interessenten, da die Branche Probleme habe, Heime wirtschaftlich zu betreiben.
Bürgermeisterin will Mischnutzung vorschlagen
Das Heim zu kaufen kommt für Bürgermeisterin Looden nicht in Frage. Sie will heute mit Sander sprechen und eine Mischnutzung vorschlagen: Ferienwohnungen, Gastronomie und Mietwohnungen. Sander zeigte sich dem Vorschlag offen gegenüber. Zuerst hatte die "Ostfriesen-Zeitung" über den Konflikt berichtet.
