Spiekeroog: Verein sammelt Spenden für historische Pferdebahn
Auf der ostfriesischen Insel Spiekeroog soll in den nächsten Jahren der Deich erhöht werden. Die Trasse der historischen Pferdebahn würde dadurch sehr viel kürzer. Der Museumsverein sucht einen Ausweg.
Bislang verläuft die 800 Meter Trasse der traditionsreichen Pferdebahn vom Bahnhof im Inseldorf zum Westend von Spiekeroog. Der "Waggon 21", der abwechselnd von den beiden Zugpferden "Tamme" und "Eddie" gezogen wird, passiert dabei auch ein Deichtor. Doch "in ein paar Jahren" müsse damit gerechnet werden, dass der Deich erhöht wird, sagte Hille Schreiber, zweiter Vorsitzender des Inselmuseumsvereins, der die historische Bahn betreibt. Der Durchlass durch das Deichtor könnte damit verschwinden, die Bahntrasse dort enden. "Dann wäre die Strecke einfach zu kurz", sagt Schreiber.
Alter Rettungsschuppen soll neuer Endhaltepunkt werden
Deshalb soll die Pferdebahn nach Süden verlängert werden, um sie weiter für Touristen attraktiv zu halten - schließlich nutzen in der Urlaubszeit jährlich etwa 10.000 Inselgäste die Bahn. Neben der Verlängerung der Pferdebahn will die Insel auch den historischen Rettungsschuppen von 1909 am Zeltplatz im Westen als neuen Endhaltepunkt sanieren. Und das alles kostet viel Geld.
Verlängerung der Pferdebahn wird "sehr, sehr teuer"
Laut den Plänen soll die neue Strecke über eine Weiche von der bisherigen Trasse abzweigen und über einen bislang stillgelegten Trassenteil bis zum Rettungsschuppen führen. Neue Schienen und Schwellen gibt es bereits. Allerdings müssten die schweren Bauarbeiten von einer Gleisbaufirma durchgeführt werden, ein Ingenieurbüro muss ebenfalls beteiligt werden. Und weil das Vorhaben den Nationalpark Wattenmeer berührt, werden das Genehmigungsverfahren sehr kompliziert und die Sache "sehr, sehr teuer", sagte Schreiber.
Spendenaktion soll 250.000 Euro bringen
Man rechnet mit Kosten von rund einer halben Million Euro, deshalb hat der Verein zusammen mit der Nordseebad Spiekeroog GmbH nun eine Spendenaktion gestartet. Das Ziel ist eine Spendensumme von rund 250.000 Euro. Mittlerweile seien mehr als 35.000 Euro zusammengekommen. Die zweite Hälfte der Kosten soll über eine Förderung gedeckt werden.