Seenotretter ziehen Bilanz: 2024 knapp 3.000 Menschen geholfen
Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat heute ihre Einsatzzahlen für 2024 vorgestellt. Demnach waren die Retter 1.775 Mal auf Nord- und Ostsee im Einsatz und halfen dabei 2.967 Menschen.
Allein 482 Menschen mussten die Retter aus Seenot oder Gefahr befreien. Das gab die DGzRS am Dienstag bei der Vorstellung ihrer Jahreseinsatzbilanz in Cuxhaven bekannt. Damit liegen die Zahlen leicht niedriger als noch im Jahr 2023. Damals waren die Seenotretter insgesamt 1.938 Mal im Einsatz und halfen dabei 3.532 Menschen. Unter den Geretteten und Betreuten waren laut DGzRS zahlreiche Fischereischiffe und ihre Besatzungen, Seeleute von Handelsschiffen und Passagiere von Fähren und Fahrgastschiffen. Aber auch Wassersportler, Segler und Urlauber an den Küsten von Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern hätten Hilfe erhalten.
Meiste Einsätze an der Ostseeküste in Schleswig-Holstein
Die meisten Einsätze gab es an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins. Dort leisteten die Seenotretter 662 Mal Hilfe für 1.001 Menschen. Insgesamt verzeichnete die DGzRS in Schleswig-Holstein 876 Einsätze. In Niedersachsen liefen die Besatzungen der Rettungskreuzer und -boote 494 Mal aus und halfen 735 Menschen. In Mecklenburg-Vorpommern gab es 453 Einsatzfahrten für 1.017 Menschen. Seit ihrer Gründung im Jahr 1865 hat die DGzRS mehr als 87.300 Mal Hilfe für Menschen auf See geleistet.
Modernisierung der Rettungsflotte schreitet voran
Insgesamt unterhält die Organisation 60 Seenotrettungskreuzer und -boote an 55 Standorten. Im vergangenen Jahr nahmen vier neue Seenotrettungsboote an den Stationen Schilksee (Kiel), Fehmarn (Ostholstein), Zinnowitz (Usedom) und Zingst (Vorpommern) ihren Dienst auf. Finanziert wurden sie - wie auch der gesamte Betrieb der gemeinnützigen Hilfsorganisation - größtenteils durch Mitgliedsbeiträge, private Spenden und Erbschaften. "Zweckgebundene Erbschaften helfen uns ebenso wie die beständige Spendenbereitschaft vieler einzelner Menschen im ganzen Land, die zusammen Großes bewirken", erläuterte DGzRS-Geschäftsführer Nicolaus Stadeler.
160 Jahre Seenotretter
Neuer ehrenamtlicher Botschafter der Seenotretter ist Schriftsteller Klaus-Peter Wolf, der als Erfinder der Ostfriesland-Krimis gilt. Er löste die norddeutsche Shanty-Rockband Santiano ab. Wolf wolle den Seenotrettern in seinem nächsten Roman "eine nicht unwesentliche Rolle" zuschreiben, teilte die DGzRS mit. Damit wolle er der Organisation zu ihrem 160. Geburtstag ein literarisches Denkmal setzen.