Tür eines Polizeiautos © Colourbox

Schlägerei in Bremen: Unbekannter sticht 14-Jährigem ins Bein

Stand: 27.12.2024 12:05 Uhr

Bei einer Schlägerei in der Bremer Neustadt hat ein Unbekannter einem 14-Jährigen laut Polizei ins Bein gestochen. Einige der Beteiligten flohen in eine Shisha-Bar. Dort fand die Polizei unter anderem mehrere Messer.

Nach Polizeiangaben waren bei der Schlägerei am Donnerstagabend mehrere junge Leute aufeinander losgegangen. Zeugen hatten demnach beobachtet, dass die Beteiligten dabei Messer und weitere Gegenstände benutzten. In den Neustadtswallanlagen fand die Polizei anschließend einen 14-Jährigen mit einer Stichverletzung. Er kam ins Krankenhaus und konnte nach einer ambulanten Behandlung seiner Mutter übergeben werden.

30 Personen kontrolliert und durchsucht

Mehrere der Täter waren laut Polizei nach der Schlägerei in eine benachbarte Shisha-Bar geflohen. Die Beamten fanden in der Nähe unter anderem Holzlatten und Schirmständer und durchsuchten das Lokal. Dort beschlagnahmte sie Messer und Schlagschutzhandschuhe. Einige Personen versuchten laut Polizei zu fliehen. Die Beamten kontrollierten und durchsuchten 30 Personen. Die meisten von ihnen waren demnach zwischen 17 und 30 Jahren alt. Keiner von ihnen wollte sich zu der Schlägerei äußern. Nach Polizeiangaben werden mehrere Personen, die sich in der Shisha-Bar aufhielten, der Clankriminalität zugeordnet. Die Beamten ermitteln wegen gefährlicher Körperverletzung und besonders schwerem Landfriedensbruch. Die Polizei Bremen sucht weitere Zeugen.

Clankriminalität - ein umstrittener Begriff

Immer wieder berichtet die Polizei von Ermittlungen gegen sogenannte Clankriminalität. Nach der Definition des niedersächsischen Innenministeriums ist ein Clan eine durch verwandtschaftliche Beziehungen und eine gemeinsame ethnische Herkunft verbundene kriminelle Gruppe. Genau diese Definition ruft aber vielfach Kritik hervor. Thomas Müller etwa hat bei der Polizei Bremen im Bereich gegen Organisierte Kriminalität ermittelt und parallel Kriminologie studiert. Er bemängelt, dass die Polizei mit dem Begriff Clankriminalität eine Schablone für Menschen anlege, die sehr unterschiedlich sind. Sie würden als Einheit definiert, weil man sie einer Familienstruktur zuordnet und weil sie einen gewissen Nachnamen haben. "Man muss sich das mal vorstellen: Wenn man alle Müllers als potenziell kriminell ansieht und sie ständig überprüft, dann macht das etwas mit dem Bild, das Polizei und Gesellschaft von allen haben, die Müller heißen." Kritiker schlagen vor, stattdessen die Begriffe "organisierte Kriminalität" oder "kriminelle Bande" zu nutzen.

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