Sail Training auf Traditionsseglern ist immaterielles Kulturerbe
Jungen Menschen das traditionelle Segeln auf Traditionsschiffen lehren - das ist das Ziel des Sail Trainings. Die UNESCO hat diese Praxis nun in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Jörg Schinzer, Vorsitzender der Sail Training Association Germany (STAG) mit Sitz in Bremerhaven, hält das Schreiben der deutschen UNESCO-Kommission in Händen: Sail Training auf Traditionsschiffen gehört zum immateriellen Kulturerbe. Er und viele Segelbegeisterte haben seit rund drei Jahren auf diesen Moment hingearbeitet. Viele Bräuche aus Niedersachsen wurden bereits in die UNESCO-Liste aufgenommen - darunter die ostfriesische Teezeremonie, der Blaudruck und so heißt es wörtlich "die Auseinandersetzung mit dem Rattenfänger von Hameln".
Ehrenamtler geben traditionelles Segeln an junge Generation weiter
Hinter dem englischen Begriff "Sail Training" verbirgt sich die traditionelle Seemannschafft, wie sie auf Großseglern wie der "Alexander von Humboldt II" oder "Großherzogin Elisabeth" gelebt wird. Auf den Traditionssegelschiffen geben ehrenamtliche Matrosinnen und Matrosen, Kapitäninnen und Kapitäne das jahrhundertealte Wissen an junge Segler weiter, erklärt Schinzer. Und genau darum gehe es ja beim immateriellen Kulturerbe der UNESCO: Es wird gelebte Kultur weitergeben. Wie sie mit Tauwerk umgehen oder ein Segel setzen, lernen die jungen Segler nicht aus Büchern, sondern in der Praxis an Bord.
Schinzer übernahm Federführung bei Bewerbung
Die Initiative, sich zu bewerben, war von der Crew der "Alexander von Humboldt II" ausgegangen. Jörg Schinzer übernahm dann für den Dachverband der Traditionssegler das aufwendige Bewerbungsverfahren. Die Traditionsschiffe dürfen nun mit dem Logo der UNESCO um neue Mitsegler werben.