Prozessauftakt um Brandserie Rotenburg: Angeklagter äußert sich
Im Prozess gegen drei mutmaßliche Brandstifter hat sich der jüngste Angeklagte geäußert. Die drei Männer sollen für etliche Autobrände im Landkreis Rotenburg (Wümme) verantwortlich sein.
Zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Verden am Montag sagte der 22-Jährige, dass er keines der Feuer selbst gelegt habe. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, an vier der angeklagten sechs Taten beteiligt gewesen zu sein. Dabei stützt sich die Anklage auf Handy-Daten. Der 22-Jährige sagte vor Gericht, dass sein Handy an den Brandorten nur deshalb im Mobilfunknetz eingeloggt gewesen sei, weil er dorthin als freiwilliger Feuerwehrmann gerufen wurde. Mit den beiden anderen Angeklagten habe er privat Kontakt. Deshalb seien ihre Handynummern in seiner Anrufliste vermerkt, so der Angeklagte vor Gericht. Zu den Zeiten, als die Brände gelegt wurden, sei er jeweils in seinem Auto unterwegs gewesen.
Auch die beiden anderen Angeklagten wollen aussagen
Die beiden älteren Angeklagten schwiegen zum Prozessauftakt. Die beiden Männer kündigten aber an, sich am 15. September äußern zu wollen. Allen drei Beschuldigten wird vorgeworfen, mehrere Autos in Brand gesteckt zu haben. Im Februar dieses Jahres sollen sie sechsmal gezündelt und dadurch neuwertige Wagen zerstört haben. Zu den Betroffenen gehören Autohändler in Sottrum, Scheeßel, Rotenburg, Zeven und Heeslingen. Bei den Bränden entstand ein Gesamtschaden von fast 800.000 Euro.
Haftstrafen von bis zu zehn Jahren möglich
Die Ermittlerinnen und Ermittler waren den zwischen 22 und 26 Jahre alten mutmaßlichen Tätern aus dem Landkreis Rotenburg durch Handydaten auf die Spur gekommen. Die drei Angeklagten könnten zu Haftstrafen von bis zu zehn Jahren verurteilt werden. Die vermutlich erste und umfangreichste Tat, bei der mehr als 30 gebrauchte Autos in Rotenburg-Hohenesch angezündet wurden, ist nicht Teil der jetzigen Anklage: Der Wert der Autos war nicht so hoch wie bei den Neuwagen.