Prozess gegen Altenpfleger: Patienten starben an Überdosen
Der Prozess erinnert an den Fall Högel: Ein Altenpfleger in Bremen soll Patienten mit zu hohen Dosen an Medikamenten getötet haben. Laut Staatsanwaltschaft wollte er sich als Retter darstellen.
Ein Altenpfleger soll zwei Bewohner eines Bremer Pflegeheimes mit zu großen Mengen an Medikamenten getötet haben. Er muss sich seit Mittwoch am Landgericht Bremen verantworten. Die Staatsanwaltschaft vermutet Geltungsdrang als Motiv, sie sprach davon, dass der Pfleger sich als angeblicher Retter darstellen wollte.
Altenpfleger wollte sich hervortun
Einem Opfer soll er Insulin verabreicht haben, um Erste-Hilfe-Maßnahmen leisten und sich als "Retter" präsentieren zu können. Der Mann starb einen Tag später. In einem anderen Fall soll er einem Bewohner das Medikament Metoprolol gegeben haben, um sich durch die Feststellung des Todes hervortun zu können.
Wegen ähnlicher Taten bereits 2020 verurteilt
Der 43-Jährige sitzt bereits wegen ähnlicher Taten seit 2020 in Haft. Das Landgericht Bremen bestrafte ihn wegen gefährlicher Körperverletzung und der Misshandlung Schutzbefohlener. Er hatte zwei Frauen Insulin gespritzt. Dies tat er dem Gericht zufolge aus Geltungssucht, da er sich er sich als Helfer hervortun wollte. Die Taten überschneiden sich mit den Vorwürfen der aktuellen Gerichtsverhandlungen. Ein Gerichtssprecher erklärte, dass es sich um dasselbe Pflegeheim handele.
Weiteres Verfahren soll folgen
Nach Angaben des Gerichts soll der 43-Jährige wegen weiterer Taten angeklagt werden. Dabei gehe es um neun mutmaßliche Taten aus dem Jahr 2011 und drei mutmaßliche Taten aus dem Jahr 2010. In den Fällen seien drei Menschen gestorben. Der Prozess erinnert an den Fall Högel im Jahr 2019 am Landgericht in Oldenburg.