Protest auf Borkum gegen geplante Gasförderung
Auf der Insel Borkum haben Umweltschützende am Freitag gegen geplante Erdgasbohrungen in der Nordsee protestiert. Sie befürchten eine Gefahr für das Wattenmeer.
Die Teilnehmenden kamen aus Deutschland und den Niederlanden. Beteiligt waren unter anderem örtliche Bürgerinitiativen und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe entfalteten die Protestierenden am Strand ein großes Banner, auf dem der Stopp von Gasbohrungen gefordert wurde. Am Strand der niederländischen Insel Schiermonnikoog sei parallel ein Protest-Symbol in den Sand gemalt worden.
Bürgermeister warnt vor Schäden durch Schadstoffe
Borkums Bürgermeister Jürgen Akkermann (parteilos) warnte, bei der Gasförderung würden CO2, Methan, weitere Schadstoffe und große Mengen Stickoxide ausgestoßen. Diese bedrohten unter anderem die Graudünen der Insel und gefährdeten so die besondere biologische Vielfalt.
Niederländische Seite hat Bohrungen bereits genehmigt
Das Konsortium um das niederländische Unternehmen One-Dyas plant, ab Ende 2024 Erdgas aus dem Feld zwischen Schiermonnikoog und Borkum zu fördern. Das Gebiet liegt in der Nähe des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer. Sowohl in niederländischen als auch in deutschen Hoheitsgebieten soll gefördert werden. Die Behörden auf niederländischer Seite hatten bereits Anfang Juni grünes Licht für die Förderung gegeben. Auf deutscher Seite ist noch das Planfeststellungsverfahren notwendig.
Umweltschützer und Inseln kündigen Klagen gegen Gasbohrungen an
Da in den Niederlanden die Bohrgenehmigungen erteilt wurden, habe die Umwelthilfe dort bereits Klage eingereicht, sagte Geschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. Sollte das für die deutsche Seite zuständige niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) die Bohrungen genehmigen, werde auch hier geklagt. Mehrere Nordseeinseln haben dies ebenfalls angekündigt.