Nach Streit um nackte Männer: In Achim wird weiter beraten
Die Stadt Achim will mit neuen Regeln künftig Streit verhindern - wie den um eine Ausstellung mit Gemälden nackter Männer im Sommer. Ein Fachausschuss soll nun darüber entscheiden.
Die Stadt möchte nach eigenen Angaben klarere Regeln, wie und wofür das Rathaus genutzt werden darf. Eigentlich sollten die Ratspolitiker am Donnerstag über eine entsprechende Verordnung abstimmen. Laut einer Stadtsprecherin hat der Stadtrat die Angelegenheit aber an den Fachausschuss verwiesen - dieser soll nun darüber beraten. Ein Termin stehe aktuell noch nicht fest, so die Sprecherin weiter.
Ratsgremium soll künftig über Ausstellungen abstimmen
Die geplante neue Regelung besagt: Wenn der Verwaltungsvorstand Zweifel hat, ob eine Ausstellung politische oder religiöse Themen oder Aktdarstellungen enthält, wird ein spezielles Ratsgremium berufen. Das kann dann darüber entscheiden, ob eine Ausstellung abgebrochen werden soll - oder einzelne Werke daraus entfernt werden müssen.
Akte wurden nach wenigen Tagen wieder abgehängt
Im vergangenen Sommer hatte ein Kurs von Hobbymalern den David von Michelangelo zum Vorbild eigener freier Aktgemälde genommen. Diese waren im Sommer auf den Fluren des Rathauses in Achim (Landkreis Verden) ausgestellt worden. Sie erregten bei einigen Besucherinnen und Besuchern so viel Anstoß, dass das Rathaus die Bilder nach wenigen Tagen abhängen ließ und sie hinter verschlossenen Türen verwahrte. Der Kunstverein Achim, der die Bilder ausgestellt hatte, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Eine ähnliche Ausstellung mit weiblichen Akten im Jahr 2022 wurde unbeanstandet mehrere Wochen im Rathaus gezeigt. Das Rathaus soll nach eigenen Angaben auch künftig für Ausstellungen kostenfrei genutzt werden können.
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