Nach Streit um nackte Männer: Stadt Achim plant neue Regeln
Die Stadt Achim will mit neuen Regeln künftig Skandale - wie den um eine Ausstellung mit Gemälden nackter Männer im Sommer - verhindern. Die ausgestellten Akte von Frauen waren Jahre zuvor ohne Kritik hingenommen worden.
Die Stadt möchte nach eigenen Angaben klarere Regeln, wie und wofür das Rathaus genutzt werden darf. Über eine entsprechende Verordnung sollen die Ratspolitiker am 27. Februar abstimmen. Die neue Regelung besagt: Wenn der Verwaltungsvorstand Zweifel hat, ob eine Ausstellung politische, religiöse Themen oder Aktdarstellungen enthält, wird ein spezielles Ratsgremium berufen. Das kann dann darüber entscheiden, ob eine Ausstellung abgebrochen werden soll - oder einzelne Werke daraus entfernt werden müssen.
Akte wurden nach wenigen Tagen wieder abgehängt
Im vergangenen Sommer hatte ein Kurs von Hobbymalern den David von Michelangelo zum Vorbild eigener freier Aktgemälde genommen. Diese waren im Sommer auf den Fluren des Rathauses in Achim (Landkreis Verden) ausgestellt worden. Sie erregten bei einigen Besucherinnen und Besuchern so viel Anstoß, dass das Rathaus die Bilder nach wenigen Tagen abhängen ließ und sie hinter verschlossenen Türen verwahrte. Der Kunstverein Achim, der die Bilder ausgestellt hatte, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Eine ähnliche Ausstellung mit weiblichen Akten im Jahr 2022 wurde völlig unbeanstandet mehrere Wochen im Rathaus gezeigt. Das Rathaus soll nach eigenen Angaben auch künftig für Ausstellungen kostenfrei genutzt werden können.
Schlagwörter zu diesem Artikel
Ausstellungen
