Meyer Werft: Übernehmen Bund und Land 90 Prozent der Anteile?
Ein Einstieg von Bund und Land bei der existenzbedrohten Meyer Werft wird immer wahrscheinlicher. Laut Medienbericht könnte der Staat das Papenburger Unternehmen sogar fast vollständig übernehmen.
Nach Informationen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" (RND) geht es um einen Anteil von rund 90 Prozent. Bund und Land würden sich diesen hälftig teilen, heißt es in dem Bericht. Die Eignerfamilie Meyer würde demnach nur noch 10 Prozent behalten. Konkret geht es um jeweils 200 Millionen Euro, mit denen Bund und Länder laut Bericht einsteigen könnten. Die Werft mit den Standorten Rostock und Papenburg soll demnach nur noch 444 Millionen Euro wert sein.
Wirtschaftsministerium: Beteiligung immer wahrscheinlicher
Die Beteiligung soll laut Bericht allerdings nur für einen Übergangszeitraum bis zum Jahr 2028 befristet sein. Bis dahin soll ein Investor gefunden werden. Darüber werde gerade verhandelt, hieß es. Das Land Niedersachsen und der Bund wollten sich dazu nicht äußern. Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums sagte dem NDR Niedersachsen nur: Dass sich der Staat an Meyer beteilige, werde immer wahrscheinlicher.
Zeit wird knapp - Entscheidung bis Mitte September
Die Meyer Werft steckt seit Monaten in einer schweren Krise. Bis Mitte September braucht das Unternehmen kurzfristig Geld, um überhaupt noch die Löhne bezahlen zu können. Die Werft benötigt Zusagen über rund 2,8 Milliarden Euro - Bürgschaften und Investitionen. Bund und Land hatten Unterstützung in Aussicht gestellt. Ein Investor wurde bislang nicht gefunden.
Meyer Werft: Neue Struktur und Großauftrag
In den vergangenen Wochen hatte das Unternehmen den Entwurf für ein Sanierungskonzept vorgelegt und angekündigt, denFirmensitz zurück nach Papenburg zu verlegen. Geändert wurde zudem die Firmenstruktur. Zuletzt erregte eine Bestellung des US-Konzerns Disney Aufsehen: Vier neue Kreuzfahrtschiffe soll die Meyer Werft bauen - der höchste Auftragswert in der Geschichte, teilte die Meyer Werft dazu mit.