Großbrand im Freibad Emden: Hauptangeklagte schweigen vor Gericht
Vor dem Landgericht Aurich hat heute ein Prozess gegen drei Männer begonnen. Zwei von ihnen sollen im Van-Ameren-Bad in Emden Feuer gelegt haben. Der dritte Angeklagte äußerte sich am Dienstag vor Gericht.
Er sei der Fahrer gewesen und habe die beiden Hauptangeklagten nach dem Einbruch in das Schwimmbad mit dem Auto abgeholt, erklärte der 19-Jährige am Dienstag. Er schilderte dem Gericht zudem den Ablauf des Abends und sagte, dass er weder an dem Einbruch noch an dem Brand beteiligt gewesen sei. Von dem habe er erst am nächsten Tag aus dem Internet erfahren, erklärte er dem Richter.
Den beiden Hauptangeklagten wirft die Staatsanwaltschaft schwere Brandstiftung und gewerbsmäßigen Diebstahl vor. Der 18-Jährige und der 26-Jährige schwiegen vor Gericht. Dem 19-jährigen Fahrer wird Beihilfe vorgeworfen. Die beiden Hauptangeklagten sollen am 11. Juli vergangenen Jahres zunächst in das Bürgerbad eingebrochen sein und dabei rund 1.100 Euro erbeutet haben. Im Bereich der Kasse und der Umkleidekabinen sollen sie dann das Feuer gelegt haben, laut Anklage um ihre Spuren zu beseitigen. Das Gebäude am Eingangsbereich des Schwimmbads wurde bei dem Brand vollständig zerstört und musste abgerissen werden. Es entstand ein Schaden in Höhe von zwei Millionen Euro.
Großbrand im Van-Ameren-Bad: zwei Verdächtige in U-Haft
Die Polizei hatte den 18-Jährigen Hauptangeklagten im vergangenen September nach einem weiteren Einbruch in ein Gartenhaus in Sedelsberg (Landkreis Cloppenburg) festgenommen. Er muss sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft für weitere Einbrüche vor Gericht verantworten - unter anderem in eine Schule und ein Restaurant in Oldenburg. Den 26-Jährigen Angeklagten konnten die Behörden wenige Tage nach der Festnahme seines mutmaßlichen Komplizen in Leer festnehmen. Beide sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Der 19-Jährige Fahrer befindet sich auf freiem Fuß. Sollten die Männer tatsächlich für den Brand verantwortlich sein, drohen ihnen zwischen einem und 15 Jahren Haft. Die Verdächtigen seien den Behörden vor dem Brand zum Teil schon bekannt gewesen, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Aurich.
Bürgerbad nach Feuer im Notbetrieb geöffnet
Das Van-Ameren-Bad wird seit rund 30 Jahren als Bürgerbad betrieben. Ein Förderverein stemmt die Kosten ohne größere öffentliche Gelder. Viele Menschen hatten nach dem Brand Geld gespendet. Dank dieser Hilfe konnte das Bad zwei Wochen nach dem Feuer im Notbetrieb wieder öffnen. Der Förderverein hatte Container besorgt, die bis zum Ende der Saison die zerstörten Umkleiden, Toiletten und das Büro ersetzten.