Gericht: Wiesenhof-Konzern muss Wasser-Entnahme reduzieren
Die PHW-Gruppe mit der Marke Wiesenhof entnimmt für ihren Schlachtbetrieb jährlich bis zu 250.000 Kubikmeter Grundwasser aus Brägel bei Lohne. Ein Urteil verbietet dem Konzern nun, diese Menge zu nutzen.
Das Oldenburger Verwaltungsgericht hat nach Informationen des NDR in Niedersachsen am Montag wegen eines formalen Fehlers entschieden, dass der PHW-Konzern nicht mehr so viel Grundwasser entnehmen darf. Es sei nicht ausreichend begründet worden, wofür die beteiligten Unternehmen das Wasser aus dem benachbarten Ortsteil Brägel brauchen. Das wiederum habe der zuständige Landkreis Vechta nicht berücksichtigt, als er die Entnahme von 250.000 Kubikmetern Wasser für den Hähnchenschlachter in Brägel genehmigte. Unter anderem hatte der Naturschutzbund (NABU) kritisiert, dass die Region austrockne, wenn die PHW-Gruppe so viel Grundwasser entnimmt. Die Umweltschützer fühlen sich durch die Gerichtsentscheidung bestätigt.
Dürfen weiter 380.000 Hähnchen täglich geschlachtet werden?
Von dem Schlachtunternehmen erhielt der NDR auf Nachfrage bislang keine Stellungnahme. Manche Beobachter halten gravierende Konsequenzen für möglich: Unter Umständen könnte der Förderstopp für das Unternehmen bedeuten, dass es im Schlachthof Lohne nicht mehr wie bisher genehmigt 380.000 Hähnchen pro Tag schlachten darf. Auch der Landkreis Vechta erklärte gegenüber dem NDR Niedersachsen, noch sei das Urteil nicht rechtskräftig. Wenn es aber rechtskräftig werde, müsse der Schlachthof seine Kapazitäten anpassen, also weniger schlachten.