Ganderkesee: Anbauverein gibt erstmals legal Cannabis aus

Stand: 04.11.2024 13:55 Uhr

In Ganderkesee (Landkreis Oldenburg) hat ein Anbauverein am Samstag legal angebautes Cannabis an seine Mitglieder ausgegeben. Ein Novum in Deutschland seit der Teil-Legalisierung von Cannabis. 

Rund 100 Mitglieder des Cannabis Social Clubs Ganderkesee waren nach Informationen des NDR Niedersachsen am Samstag zur Cannabis-Ausgabe erschienen. Als einer der ersten Unterstützer des Vereins erhielt Michael Jaskulewicz als erstes Mitglied eine Auswahl verschiedener Sorten. "Hier gewesen zu sein und das abzuholen war ein absolut geiles Gefühl", sagte er. Bis zu 25 Gramm Cannabis durfte am Samstag pro Mitglied ausgegeben werden. Über eine App wird festgehalten, welches Mitglied wie viel Cannabis bekommen hat.

Cannabis-Ausgabe an vier Tagen pro Woche

Feierlichkeiten waren laut einer Vereinssprecherin nicht erlaubt. Eingeladen waren alle Vereinsmitglieder, erschienen waren 100. "Es ist der besondere Moment, auf den wir gewartet haben", sagte die Sprecherin im Vorfeld. Jedes Gramm, das nun ausgegeben werde, sei ein Gramm, das nicht auf dem Schwarzmarkt gekauft wird. Vor etwa zwei Wochen hat der Verein Blüten von 200 Pflanzen geerntet. Von kommendem Freitag an soll das Cannabis an vier Tagen pro Woche zu festen Zeiten an die Mitglieder ausgegeben werden.

Cannabis in einem Plastiktütchen und auf einer Holzfläche. © Colourbox Foto: Nils Weymann
AUDIO: Cannabis Club Ganderkesee: "Erste Abgabe ruhig und entspannt" (6 Min)

Niedersachsen bei Genehmigungen Spitzenreiter

Mit 500 Mitgliedern ist der Verein in Ganderkesee bereits voll, mehr dürfen es gesetzlich nicht sein. Mehr als 1.000 Menschen stehen laut Verein auf der Warteliste. In Niedersachsen gibt es derzeit die meisten Cannabis-Anbauvereine in Deutschland. Bislang wurden von 37 Anträgen 15 genehmigt, darunter auch in Hannover, Braunschweig und Friesland.

Höchstens 50 Gramm Cannabis pro Monat

Seit dem 1. Juli können Vereine Anträge zum Anbau bei der niedersächsischen Landwirtschaftskammer stellen. Gründen kann so einen Verein jeder, der volljährig ist und beim Antrag ein aktuelles Führungszeugnis vorlegt. Zudem muss ein Gesundheits- und Jugendschutzkonzept eingereicht werden. Das Cannabis muss ausreichend vor dem Zugriff Dritter geschützt und die THC-Gehalte kontrolliert sowie dokumentiert werden. Nach der bundesweiten Regelung erhalten Mitglieder höchstens 25 Gramm Cannabis pro Tag und höchstens 50 Gramm Cannabis pro Monat zum Eigenkonsum.

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Cannabis-Pflanzen wachsen in den Räumen des Anbauvereins Cannabis Social Club. © dpa-Bildfunk Foto: Jörn Hüneke

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 02.11.2024 | 08:00 Uhr

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