Gaffer filmt Schwerverletzten auf A1: Polizei ermittelt
Ein Ersthelfer wird zum Gaffer: Ein 20-Jähriger hat auf der A1 bei Wildeshausen laut Polizei "abstoßende" Nahaufnahmen von einem eingeklemmten Schwerverletzten gemacht. Das Smartphone wurde beschlagnahmt.
Außerdem leitete die Polizei ein Ermittlungsverfahren gegen den Gaffer ein. Laut Polizei war der 20-jährige Hamburger am Montagnachmittag als Ersthelfer an die Unfallstelle bei Wildeshausen (Landkreis Oldenburg) gekommen. Nachdem er zunächst bei der Erstversorgung des Schwerverletzten unterstützte, habe er dann das Smartphone gezückt und den hilflosen Eingeklemmten aus nächster Nähe gefilmt.
Einsatzkräfte entsetzt vom Verhalten des 20-Jährigen
"Die Aufnahme war von abstoßendem Inhalt", teilte die Polizei mit. Sie hätte den schwerverletzten, eingeklemmten Fahrer gezeigt, der hilfesuchend in die Kamera blickte. Auch die Feuerwehr zeigte sich verständnislos. "Wir als Feuerwehr kommen zum Helfen", sagte ein Sprecher der Feuerwehr Wildeshausen, "und dann so etwas - ganz schlimm!"
Smartphone weg - Ermittlungen gegen Gaffer
Dem 20-jährigen Schaulustigen wirft die Polizei die Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereiches des Verletzten vor. Das hochwertige Smartphone wurde auf richterliche Anordnung als Tatmittel eingezogen. Nach Einschätzung der Beamten dürfte es nicht zurück in den Besitz des Beschuldigten gelangen.
Unfall auf A1 am Stauende
Der Unfall passierte laut Polizei am Montagnachmittag an einem Stauende. Ein Kleintransporter war nahezu ungebremst in einen Sattelzug geprallt. Nachdem die Feuerwehr den eingeklemmten Fahrer befreit hatte wurde er in ein Krankenhaus geflogen. Die Fahrerin des Sattelzugs blieb nach Angaben der Polizei unverletzt. Der Schaden wird auf etwa 50.000 Euro geschätzt.