Feuerwehr Nordenham ist nach Eklat wieder einsatzbereit
Nach drei Tagen ohne einsatzbereite Feuerwehr haben in Nordenham 150 Feuerwehrleute wieder ihren Dienst aufgenommen. Die Stadt war zuvor einer Forderung der Protestierenden nachgekommen.
Die Feuerwehrleute hatten wegen einer umstrittenen Personalie drei Tage den Dienst quittiert. Der Verwaltungsausschuss der Stadt hat nun jedoch in einem Eilverfahren die Forderung der Feuerwehrleute erfüllt und einen Mitarbeiter der Feuerwehr aus dem Dienst entlassen. Das teilte Stadtbrandmeister Christian Stahl dem NDR Niedersachsen am Samstag mit. Dem Mann hatten die Feuerwehrleute unter anderem vorgeworfen, gelogen und Dienstwege nicht eingehalten zu haben. Nordenhams Bürgermeister Nils Siemen (SPD) nennt die neue Entwicklung einen ersten wichtigen Schritt. "Nun geht es darum, dass wieder eine gemeinsame Vertrauensbasis geschaffen wird", sagte er dem NDR.
Feuerwehrspitze stellt Abwahlantrag
Warum ist es überhaupt so weit gekommen? In einer nicht-öffentlichen Sondersitzung im Stadtrat hatte das Stadtkommando, das sich aus den Vorsitzenden der sieben Ortsfeuerwehren und ihren Stellvertretern zusammensetzt, einen Abwahlantrag gegen das Mitglied gestellt. Das Vertrauen sei zerstört und die Person nicht mehr tragbar, hieß es. Der Feuerwehrmann selbst wollte sich auf Nachfrage des NDR Niedersachsen nicht zu dem Thema äußern.
Abwahl scheitert: Feuerwehrleute erklären sich "dienstunfähig"
Nachdem in jener Ratssitzung die nötige Zweidrittelmehrheit für die Abwahl nicht zustande gekommen war, erklärte die übrige Feuerwehrführung, ihren Dienst ruhen zu lassen. Und die Rücktrittsgesuche der Führungskräfte des Stadtkommandos bleiben bestehen, sagte Stadtbrandmeister Stahl am Samstag weiter. Denn die Einsatzkräfte seien am Mittwoch im Stadtrat regelrecht verhört und respektlos behandelt worden. Nun wolle man die kommenden Tage abwarten, wie sich die Lokalpolitik verhalte - und dann erneut entscheiden. Am Donnerstag folgten ihnen jedenfalls 150 Einsatzkräfte und erklärten sich ebenfalls für "dienstunfähig". Der Kreisbrandmeister hatte daraufhin einen Notfallplan aufgestellt. So sollten bei Gefahrenlagen Nachbarwehren aus Butjadingen und Stadland ausrücken. Schließlich hatte der Feuerwehrmann, um den es ging, selbst seinen Rücktritt von allen Ämtern und seinen Austritt aus der Feuerwehr erklärt. Da er aber als Führungskraft ein Ehrenbeamter ist beziehungsweise war, musste in letzter Instanz der Verwaltungsausschuss des Stadtrates zustimmen.