Fake-Bilder im Netz: Bürgermeister von Saterland erwägt Rückzug
Thomas Otto fühlt sich nicht mehr sicher. Der Bürgermeister der Gemeinde Saterland wird nach eigenen Angaben seit Monaten bedroht und beschimpft. Von der Justiz fühlt er sich alleingelassen - und denkt an Rückzug.
Konkret geht es um mehrere Fake-Bilder, die in den Sozialen Medien verbreitet werden. Auf manchen Motiven wird der parteilose Bürgermeister kritisiert oder auf die Schippe genommen. Andere, offenbar mit KI generierte Deepfakes gehen noch mehrere Schritte weiter. Otto hat nach eigenen Angaben per E-Mail eine Fotomontage erhalten, die ihn nackt mit einem Strick um den Hals zeigt. In anderen Motiven werde ihm unterstellt, dass er Kolleginnen belästige und bestechlich sei, sagte Otto dem NDR Niedersachsen. Außerdem seien ihm Hausbesuche angedroht worden.
Staatsanwaltschaft hat Verfahren eingestellt
Hinter den Bildern soll ein Mann aus der Region stecken, mit dem die Gemeinde Saterland (Landkreis Cloppenburg) im Streit liegt. Bürgermeister Otto hat den mutmaßlichen Urheber bei der Polizei angezeigt - er fühlt sich verleumdet, beleidigt und bedroht. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg sieht das offenbar nicht so. Ein entsprechendes Verfahren wurde bereits Ende vergangener Woche eingestellt.
"Ein Unding": Bürgermeister Thomas Otto denkt an Rückzug
Bürgermeister Otto kann das nicht nachvollziehen. Er überlegt nach eigenen Aussagen, ob er den Job überhaupt noch weitermachen möchte. Die Politik rufe immer danach, Amtsträger besser vor Angriffen zu schützen. Dass dann aber - wie in seinem Fall - eine Staatsanwaltschaft nicht weiter ermittelt, sei ein Unding, so Otto.
Fake-Bilder: Urheber postet weiter
Der Urheber der verbreiteten Fake-Bilder selbst bezeichnet sich als Fotokünstler. Er will das alles nur als Satire gemeint haben. Der Mann postet im Internet offenbar weiter gegen den Bürgermeister.