Ein Krabbenkutter mit dem Namen "Hoffnung" liegt im Hafen. © dpa-Bildfunk Foto: Sina Schuldt

"Es geht um Existenzen": Norddeutsche Fischer fordern mehr Geld

Stand: 19.11.2024 07:36 Uhr

Bei der zweiten Norddeutschen Fischereikonferenz haben sich Vertreter der Kutterfischer und norddeutschen Küstenstädte in Cuxhaven getroffen. Dabei ging es vor allem darum, die Küstenfischerei zu sichern.

Das Bündnis aus Vertreterinnen und Vertretern der Politik, Wirtschaft und des Tourismus betonte am Montag, dass die Fischerei an der deutschen Nordseeküste auf finanzielle Unterstützung angewiesen sei. "Wir brauchen eine Perspektive", sagte der Oberbürgermeister der Stadt Cuxhaven, Uwe Santjer (SPD). "Es geht hier tatsächlich um Existenzen."

Fischerei-Bündnis fordert finanzielle Unterstützung

Konkret fordern die Fischer beim Verkauf von Flächen für Offshore-Windkraftanlagen einen Erlös von mindestens fünf Prozent als Strukturhilfe für die Fischerei. Außerdem soll ein Fischereifonds die Diversifizierung der Branche, Modernisierung von Schiffen sowie die Vermarktung und Forschung finanzieren. Ein Fischereirat mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Politik und den Kommunen könne über die Bewirtschaftung dieses Fonds entscheiden, teilte das Bündnis mit.

Fischer schlagen Fangpausen vor

Dirk Sander, Präsident vom Landesfischereiverband Niedersachsen, bei einer Pressekonferenz nach der 2. Norddeutschen Fischereikonferenz. © dpa-Bildfunk Foto: Sina Schuldt
Dirk Sander, Präsident des Landesfischereiverbands Niedersachsen, sieht das Fischen in Offshore-Gebieten als Möglichkeit.

Thema bei der Fischereikonferenz waren auch die Pläne der EU, das Fischen mit Netzen auf dem Meeresgrund in Schutzgebieten zu verbieten. "Unser größtes Problem ist, dass Fanggebiete verloren gehen", sagte Dirk Sander, Präsident des Landesfischereiverbands Niedersachsen. Grund seien etwa Windparks, Kabeltrassen und Flussvertiefungen. Eine Möglichkeit sieht Sanders hier im Fischen in Offshore-Gebieten. Anders als in Deutschland, sei das in England und Dänemark nicht verboten. Darüber hinaus sei klar, dass sich die Fischerei für einen besseren Meeresschutz einsetzen und angesichts des Klimawandels verändern müsse, so Sanders. Er schlägt daher vor, Fangpausen festzulegen - etwa für zwei oder drei Monate im Winter.

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Fischerei: "Alarmzeichen sind auf Rot"

Die Forderungen wurden im "Zukunftspakt Küstenfischerei 2050" festgehalten und beim ersten Fischereitreffen im Sommer vorgestellt und unterzeichnet. Der Pakt soll die Küstenfischerei in Niedersachsen und Schleswig-Holstein durch politische Rahmenbedingungen sichern. Das Bündnis will nach eigenen Angaben bald Kontakt mit Kommunen an der Ostsee aufnehmen. "Hier wächst eine große Solidarität an der Küste", sagte Cuxhavens Oberbürgermeister Santjer. "Die Alarmzeichen sind auf Rot." Unterstützt wird die Norddeutsche Fischereikonferenz von Mitgliedern der Landtage Niedersachsens und Schleswig-Holsteins, des Bundestags und des Europäischen Parlaments aus den norddeutschen Küstenregionen. Laut der Stadt Cuxhaven wurden nach den Forderungen im niedersächsischen und schleswig-holsteinischen Landtag Anträge zum Erhalt einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Küstenfischerei verabschiedet.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 18.11.2024 | 17:00 Uhr

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