Die Außenems ist ab sofort Naturschutzgebiet
Das 12.000 Hektar große Mündungsgebiet der Ems steht ab sofort unter Naturschutz. Darauf haben sich Deutschland und die Niederlande in einem Vertrag geeinigt. Zu dem betroffenen Bereich gehören Watt- und Wasserflächen auf deutscher und niederländischer Seite. Das Gebiet umfasst Teile der Stadt Emden, der Landkreise Aurich und Leer und endet jenseits des Dollart an der niederländischen Hafenstadt Eemshaven.
Grenzverlauf auf der Außenems umstritten
Die Abstimmung zwischen den Nachbarstaaten dauerte mehrere Jahre, da ein großer Teil der Flächen zum umstrittenen Grenzgebiet gehört. Dort ist der genaue Grenzverlauf seit Jahrhunderten völkerrechtlich ungeklärt. In der Europäischen Union (EU) ist das ein Sonderfall: Streitfragen werden deswegen in gemeinsamen Kommissionen geregelt.
Als Schutzgebiet an EU gemeldet
Die Außenems ist ein wichtiger Lebensraum für Seehunde und Schweinswale sowie ein Nahrungs- und Rastplatz für zahlreiche Vogelarten. Das neue Naturschutzgebiet übernehme eine wichtige ökologische Verbindungsfunktion zwischen der Brackwasserbucht des Dollarts und dem offenen Wattenmeer sowie den Küstenzonen beider Staaten, sagte ein Sprecher des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Die Ausweisung war notwendig, da der Mündungsbereich der Ems für das europaweit vernetzte Schutzgebiet Natura 2000 an die EU gemeldet worden war. Damit stand Niedersachsen in der Pflicht, sich dort für Verbesserungen einzusetzen.
Niedersachsen lange in Verzug
Bei der Umsetzung dieser EU-Richtlinie hinkte Niedersachsen im Zeitplan lange Zeit hinterher. Ende Dezember waren noch 124 Gebiete der insgesamt 385 gemeldeten Natura-2000-Gebiete nicht vollständig als Schutzräume ausgewiesen. Umweltminister Olaf Lies (SPD) hatte daraufhin verstärkte Anstrengungen angekündigt, um drohende Strafen zu vermeiden.