Bahnstrecke Oldenburg-Wilhelmshaven geht in Betrieb
Die knapp 70 Kilometer lange Strecke zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven wurde am Montag offiziell in Betrieb genommen. Durch neue Oberleitungen können dort auch elektrisch angetriebene Züge fahren.
Der Ausbau auf zwei Gleise verbessert die Anbindung des Jade-Weser-Ports für Güterzüge. Aber auch der Personenverkehr zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven wird ausgebaut. Das Infrastrukturprojekt zählt zu den größten in Norddeutschland. In elf Jahren Bauzeit hat es nach Angaben der Deutschen Bahn (DB) rund 1,36 Milliarden Euro gekostet.
Weicher Boden verzögerte die Bauarbeiten
Der Ausbau der Bahnstrecke hatte deutlich länger gedauert als ursprünglich geplant. Grund dafür sei unter anderem der schwierige Untergrund, erklärte DB-Vorstand Berhold Huber bei einem Festakt zur Eröffnung der Bahnstrecke in Oldenburg am Montag. "Vor 250 Jahren war das noch Meeresboden, auf dem wir gebaut haben. Der ist besonders weich, sodass es besonders schwierig und komplex ist, hier zu bauen." Trotzdem habe sich das Projekt gelohnt, sagte der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD). Denn durch die neue Bahnstrecke sollen täglich rund 2.000 Lkw weniger auf den Straßen unterwegs sein, um Güter vom JadeWeserPort ins Binnenland zu bringen.
Noch keine Direktverbindungen über Oldenburg hinaus
Vollständig abgeschlossen ist der Ausbau allerdings nicht. Unter anderem wird noch an einer Eisenbahnbrücke im Norden der Stadt Oldenburg gebaut. Die Stelle bleibt daher bis Ende nächsten Jahres ein Nadelöhr. Außerdem gibt es aktuell noch keine Direktverbindungen über Oldenburg hinaus, Fahrgäste müssen daher in Oldenburg umsteigen. "Wir bedauern sehr, dass man es da leider nicht geschafft hat, wenigstens ein oder zwei Züge durchzubinden", kritisiert Malte Diehl vom Fahrgastverband Pro Bahn. Er hoffe, dass ab dem nächsten Jahr der Regionalexpress bis nach Hannover fährt.
Anwohner fürchten mehr Lärm und Verkehr
Anwohner der Bahnstrecke und Bürgerinitiativen hatten mehrfach gegen den Ausbau der Bahnstrecke geklagt. Sie befürchten deutlich mehr Bahnverkehr und mehr Lärm. Doch das Bundesverfassungsgericht lehnte die Beschwerde im März ab. Entlang der Strecke wurden aber Schallschutzwände mit einer Gesamtlänge von rund 44,5 Kilometern gebaut, unter anderem in Oldenburg.