Ausflugsschiff läuft auf Sandbank zwischen Borkum und Juist auf
Ein Ausflugsschiff hat sich am Mittwochnachmittag auf einer Sandbank zwischen Borkum und Juist festgefahren. Die "MS Störtebeker" musste die Flut am Abend abwarten - zum Unmut einiger Gäste an Bord.
Für die 144 Passagiere bestand laut Reederei AG Ems jedoch zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr. Alle Fahrgäste blieben unverletzt. Jedoch mussten sie fast acht Stunden an Bord des 30 Meter lange Ausflugschiffs ausharren. Es war bereits gegen 15 Uhr nur wenige Hundert Meter vor der Ostspitze von Borkum steckengeblieben.
Schiff steckt fast acht Stunden fest - Einige Passagiere bekommen Angst
Im Verlauf des Abends seien dann Getränke und Verpflegung ausgegangen, berichteten einige Fahrgäste. Die Stimmung sei dann etwas gekippt. Zudem sei es den Passagieren draußen zu kalt geworden, im Innenraum des Schiffes wiederum sei es sehr stickig gewesen. Unter den Fahrgästen hätten sich kleine Kinder und auch ältere Menschen befunden, die ihre Medikamente nicht dabei hatten. Nach Fahrgast-Berichten hätten einige dann auch Angst bekommen. Andere dagegen hätten es ganz gelassen genommen. Erst mit der Flut wurde die "MS Störtebeker" gegen 22.30 Uhr freigespült. Um 23 Uhr konnte das Schiff wieder im Borkumer Hafen festmachen. Ein Sonderzug der Kleinbahn Borkum brachte die Passagiere anschließend zur Inselmitte zurück.
Reederei nimmt Kapitän in Schutz
Dass das Schiff sich am Mittwoch so festfahren konnte, ist laut Reederei nicht auf große Fehler des Kapitäns zurückzuführen. "Das ist die Natur", sagte eine AG-Ems-Sprecherin. Das Wattenmeer verändere sich ständig - und die Hochwasserangaben seien auch nicht minutengenau. Zwar schränkte die Sprecherin ein, dass so etwas nicht passieren sollte. Der Kapitän habe sich aber an die Streckenvorgaben gehalten. Dass sich Fähren festfahren, kommt laut Reederei-Sprecherin im Schnitt vor allen Ostfriesischen Inseln einmal im Jahr vor. Die Fahrgäste sollen einen Gutschein von der Reederei für die nächste Tour erhalten.