Absperrband der Polizei hängt vor einem Einfamilienhaus. © dpa Foto: Sina Schuldt

Vierfachmord im Landkreis Rotenburg: Soldat ab heute vor Gericht

Stand: 21.08.2024 06:04 Uhr

Ein Soldat soll vier Menschen im Landkreis Rotenburg erschossen haben, darunter ein Kleinkind. Hintergrund soll die Trennung von seiner Frau gewesen sein. Von heute an steht er in Verden vor Gericht.

Der zum Tatzeitpunkt 32-Jährige ist wegen vierfachen Mordes angeklagt, laut Staatsanwaltschaft Verden soll er aus Rache und Hass getötet haben. Der Verdächtige und dessen Frau hatten sich demnach vor der Tat getrennt, die Frau soll einen neuen Freund gehabt haben. Das Gericht hat für den Prozess 35 Verhandlungstage angesetzt.

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Soldat soll vier Menschen im Landkreis Rotenburg erschossen haben

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Vier Menschen aus dem Umfeld der Ehefrau erschossen

Laut Landgericht Verden hat der Angeklagte die Taten als militärische Aktion geplant. In der Nacht zum 1. März soll er den Angaben zufolge zuerst nach Westervede in der Gemeinde Scheeßel gefahren sein. Dort soll er zuerst auf die im Bett schlafende Mutter des neuen Freundes seiner Frau geschossen haben, wie ein Gerichtssprecher gegenüber dem NDR bestätigte. Davon sei der Freund wach geworden, der Angeklagte habe ihn dann mit mindestens zehn Schüssen getötet. Im Haus befand sich auch der sechsjährige Sohn des Opfers, der jedoch nicht verletzt wurde.

Beste Freundin und Tochter mit 14 Schüssen getötet

Danach soll der Angeklagte im zehn Kilometer entfernten Brockel in der Samtgemeinde Bothel in das Haus der besten Freundin seiner Ehefrau eingedrungen sein. Laut Gericht versuchte die Frau noch, mit ihrer dreijährigen Tochter im Arm zu fliehen und mit dem Angeklagten zu reden, bevor er auf sie schoss. Mit 14 Schüssen habe er demnach beide getötet. Die elfjährige Tochter der Freundin war ebenfalls im Haus, blieb aber unverletzt.

Soldat vor der Tat wegen Bedrohung angezeigt

In einem weiteren, gesonderten Verfahren soll laut Landgericht überprüft werden, ob der Angeklagte seine Ex-Partnerin und deren neuen Freund vor der Tat bedroht hatte. Beide hätten den Angeklagten damals wegen Bedrohung angezeigt. Am selben Tag hätten Ermittler den Angaben zufolge eine sogenannte Gefährderansprache durchgeführt.

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Blumen und Kerzen liegen vor einem Einfamilienhaus in der Gemeinde Scheeßel. © picture alliance/dpa | Sina Schuldt Foto: Sina Schuldt

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 21.08.2024 | 06:00 Uhr

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