Schüsse vor Döner-Restaurant: 28-Jähriger schweigt vor Gericht
Ein 28-Jähriger soll im September einen 23 Jahre alten Mann mit Schüssen getötet haben. Beim Prozessauftakt am Montag in Stade äußerte sich der Angeklagte nicht.
Damit endete der erste Verhandlungstag nach der Verlesung der Anklageschrift. Die Staatsanwaltschaft Stade wirft dem Beschuldigten vor, das 23-jährige Opfer vor einem Imbiss in der Stader Innenstadt durch Schüsse in den Oberkörper tödlich verletzt zu haben. Motiv für die Tat könnten Drogengeschäfte und Geldschulden sein. "Ob sich das bewahrheitet, muss der Prozess zeigen", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Kai Thomas Breas. Bis Mitte März sind zunächst zehn Verhandlungstage anberaumt. Sollte das Gericht das Mordmerkmal der Heimtücke erfüllt sehen, droht dem Angeklagten eine lebenslange Haftstrafe.
Angeklagter soll auf Rettungskräfte geschossen haben
Die Staatsanwaltschaft wirft Angeklagten zudem versuchten Mord in drei Fällen vor. Er soll in dem Imbiss auf drei zufällig anwesende Rettungskräfte geschossen haben. Nach Überzeugung der Ermittler habe der 28-Jährige die Schüsse auf die Rettungskräfte in Tötungsabsicht abgegeben, um sie an der Rettung des 23-Jährigen zu hindern und die Aufklärung von Straftaten zu verdecken oder zu erschweren. Die Rettungskräfte blieben unverletzt. Zum Teil ist die Tat auf Video festgehalten.
Zeuge überwältigte den mutmaßlichen Schützen
Der Angeklagte soll nach den Schüssen in dem Restaurant zu einer nahe gelegenen Wohnung eines 39-Jährigen gegangen sein, wo er diesem an dessen Haustür in den Bauch geschossen haben soll. Der Mann wurde schwer verletzt. Einem Zeugen soll es gelungen sein, den Angeklagten zu überwältigen und die Waffe abzunehmen. Das Gericht setzt den Prozess am 31. Januar fort. Dann sollen sowohl das schwer verletzte Opfer als Zeuge aussagen als auch die unverletzt gebliebene Rettungskraft, sagte die Gerichtssprecherin. Die Waffe ist nach Überzeugung der Anklagebehörde eine Pistole mit Schalldämpfer.