Niedersachsen: Wohin mit dem Schlick aus der Elbe?
Hamburg will Schlick, der bei der Ausbaggerung der Elbe anfällt, vor der Vogelschutzinsel Scharhörn abladen - nach NDR Recherchen ab Januar. Wie reagiert Niedersachsen darauf?
Es geht um jährlich 2,5 Millionen Kubikmeter Schlick, die verklappt werden sollen. Die Pläne sind schon länger bekannt. Bei Niedersachsens Landesregierung, aber auch bei Umweltverbänden und der Stadt Cuxhaven stoßen sie jedoch auf Widerstand. Das Land lehne es strikt ab, dass Schlick vor Scharhörn verklappt wird, sagte nun ein Sprecher des Niedersächsischen Umweltministeriums dem NDR. Zum einen handele es sich um einen schützenswerten Naturraum im Wattenmeer, zum anderen sei das Ziel des Landes, ein nachhaltiges und vernünftiges Sedimentmanagement auf den Weg zu bringen. Die Landesregierung hatte schon unter Ex-Umweltminister Olaf Lies (SPD) angekündigt, nötigenfalls rechtliche Schritte zu prüfen - und so steht es auch jetzt im rot-grünen Koalitionsvertrag. Die Mini-Insel Scharhörn gehört als Enklave zu Hamburg - liegt aber nordwestlich von Cuxhaven vor der niedersächsischen Küste.
Meyer: Nachbarn müssen Rücksicht nehmen
Zum möglichen Start der Verklappung des Schlicks im Januar sagte der Sprecher, dass man zunächst schauen wolle, was Hamburg tatsächlich macht und dann entsprechend reagieren. Der neue Umweltminister Christian Meyer (Grüne) hatte im Interview mit dem NDR bereits betont, Hamburg könne das Schlickverklappen nicht einseitig durchziehen. Die Nachbarn an der Elbe müssten aufeinander Rücksicht nehmen.
Hamburg: Sedimente verstopfen Hafen
Der Stadtstaat Hamburg muss nach eigenen Angaben die den Gezeiten ausgesetzte Elbe regelmäßig ausbaggern, damit riesige Containerfrachter den Hamburger Hafen anfahren können. Die Sedimente drohten ansonsten, den Eingang zum Hafen zu verstopfen.