Messerangriff am Inselsee: Angeklagter nun milder bestraft
Für einen Messerangriff am Inselsee in Scharnebeck (Landkreis Lüneburg) hat das Lüneburger Landgericht einen 22-jährigen Mann zu dreieinhalb Jahren Jugendstrafe wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Das Gericht verhängte damit eine mildere Strafe als noch in einem ersten Prozess 2023. Damals hatte das Landgericht in der Attacke am See noch einen versuchten Mord gesehen und den Mann zu fünf Jahren Jugendstrafe verurteilt. Doch der Bundesgerichtshof hob das Urteil auf und verwies den Fall zurück. Im zweiten Verfahren erkannten die Richter zwar einen bedingten Tötungsvorsatz, aber keine Heimtücke mehr - also kein Mordmerkmal. Bei der Tat am Vatertag 2022 hatte der Angeklagte im Streit um eine Dose Bier auf einen anderen Mann eingestochen und diesen gefährlich in der Nähe des Herzens verletzt. Akut lebensbedrohlich war die Verletzung laut einer Gutachterin jedoch nicht. Als eine Frau einschreiten wollte, griff er auch sie an.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Textes hatten wir geschrieben, dass das Opfer lebensgefährlich verletzt worden war. Das ist jedoch nicht korrekt, denn die Verletzung war nach Aussagen der Gutachterin nicht akut lebensbedrohlich.