Marihuana-Plantage in vergrabenen Containern: Bewährungsstrafe
Am Landgericht Stade ist das Urteil gegen zwei Männer gefallen: Sie sollen Container gestohlen, vergraben und mit Lüftung und Strom versehen haben - um darin Marihuana-Pflanzen zu züchten.
Die 31 und 36 Jahre alten Männer wurden am Dienstag wegen Drogenhandels und des vorherigen Container-Diebstahls jeweils zu einem Jahr und zehn Monaten auf Bewährung verurteilt, wie eine Gerichtssprecherin am Dienstag sagte. Zudem sollen beide eine Geldauflage von jeweils 4.000 Euro zahlen. Die Männer hatten laut Anklage im Landkreis Stade in Seecontainern eine Drogenplantage unter der Erde betrieben. Im September 2023 entdeckte die Polizei die Container bei einer Drogenrazzia. Dabei wurden 140 Cannabis-Pflanzen sichergestellt.
Container auf Grundstück eingegraben
Nach Angaben des Gerichts gestanden die beiden Angeklagten die Vorwürfe im Prozess. Das wirkte sich - neben der Tatsache, dass beide Angeklagten nicht vorbestraft sind - strafmildernd aus, wie der Vorsitzende Richter am Dienstag erklärte. So seien die beiden Männer auch nicht dazu gekommen, Marihuana zu verkaufen, da ihr Versteck vorher von Ermittlern entdeckt worden sei. Der Richter merkte zudem an, dass es sich bei Cannabis um "weiche Drogen" handele, und dass sich in diesem Bereich auch auf Gesetzesebene derzeit etwas bewege und geringe Mengen für den Eigenbedarf sogar legalisiert werden sollen. Aktuell sieht das Gesetz für den Handel mit nicht geringen Mengen Cannabis bis zu 15 Jahre Haft vor.
Container von Werft-Gelände in Hamburg gestohlen
Die beiden Verurteilten sollen die Container im Mai 2022 von einem Werftgelände in Hamburg gestohlen haben. Die Container gruben sie laut Polizei auf dem Grundstück des 31-Jährigen komplett ein und richteten darin eine Stromversorgung und Lüftung ein. Anschließend sollen sie darin Marihuana-Pflanzen gezogen haben.