Keine Batterien von Tesla mehr: Viebrockhaus lehnt Musk ab
Die Firma Viebrockhaus hat angekündigt, keine Produkte des Herstellers Tesla mehr zu verbauen. Die Werte des US-Unternehmers Elon Musk seien nicht mit denen des niedersächsischen Unternehmens vereinbar.
Das Hausbauunternehmen mit Sitz in Harsefeld (Landkreis Stade) will stattdessen nach eigenen Angaben künftig auf deutsche Batteriespeicher setzen. Die Geschäftsführer Dirk und Lars Viebrock wollen sich so vom US-Unternehmer Elon Musk distanzieren. Der Milliardär tritt als Unterstützer des neu gewählten US-Präsidenten Donald Trump auf und setzt sich für Parteien wie die AfD ein. Das entspreche nicht den Werten seines Unternehmens, sagte Dirk Viebrock. "Wir stehen als Unternehmen für Offenheit und haben Menschen aus vielen Ländern, die für uns arbeiten. Und diese Offenheit wollen wir uns auch bewahren."
Bauunternehmen setzt auf Produkte aus Deutschland
Mit etwa 1.000 gebauten Häusern pro Jahr und in etwa so vielen Mitarbeitenden gehört Viebrockhaus zu den größten Hausbauunternehmen in Deutschland. In den Häusern sind Wärmepumpen und Solarsysteme mittlerweile Standard. Das Unternehmen verbaut nach eigenen Angaben jährlich etwa 750 Hausbatterien, die den auf dem Haus erzeugten Strom speichern können. Eigentlich sollte diese Technik auch von Tesla kommen. "Wir waren mal Tesla-Fans", so Dirk Viebrock. Nun werde man auf Produkte aus Deutschland setzen. Dass dies mittlerweile auch ohne technologische Rückschritte möglich sei, habe die Entscheidung erleichtert. Mögliche Mehrkosten will das Unternehmen nach eigenen Angaben nicht an die Kunden weitergeben.
Auch kein Firmenwagen von Tesla mehr
Auch bei den Firmenfahrzeugen will Viebrockhaus künftig einen Bogen um die Marke Tesla machen. Diesen Schritt sind bereits andere Unternehmen gegangen. Die Drogeriemarktkette Rossmann mit Sitz in Burgwedel (Region Hannover) hatte bereits im Sommer 2024 erklärt, keine Autos von Tesla mehr zu kaufen. Der Grund: Tesla-Chef Elon Musk unterstütze Trump - und der leugne immer wieder den Klimawandel, so das Unternehmen.
Unternehmen positionieren sich gegen Rechtsextremismus
Mit der Absage an Tesla beziehen die Firmen politisch Position. Das sei grundsätzlich nicht neu, sagt Johannes Hirata, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Hochschule Osnabrück. Durch Lobbyarbeit versuchten besonders große Unternehmen bereits Einfluss auf politische Entscheidungen zu nehmen. Doch zuletzt hätten sich gerade in Deutschland einige Unternehmen gegen Rechtsextremismus positioniert, um ihre eigenen Interessen hochzuhalten. Es gehe darum, auch künftig für Fachkräfte aus dem Ausland attraktiv zu sein, so Hirata.
Hirata: Tesla wohl wenig beeindruckt
Wenn einzelne mittelständische Unternehmen aus Deutschland ihre Produkte nicht mehr bei Tesla beziehen, werde das den US-Konzern wenig beeindrucken, sagte Hirata. "Die Frage ist aber, ob sich andere Unternehmen dem anschließen und sich ermutigt fühlen, dann könnte das auf Dauer Tesla durchaus beeindrucken", so der Volkswirt. In den USA zeige sich aber bereits, dass einige Unternehmen ihre Fahne nach dem politischen Wind des neuen Präsidenten Trump gedreht hätten.