VIDEO: Buxtehude: Mann zündet offenbar sich und seine Ex-Partnerin an (1 Min)

Femizid in Buxtehude: Frau in Krankenhaus gestorben

Stand: 13.11.2024 10:53 Uhr

In Buxtehude ist eine mutmaßlich von ihrem Ex-Mann angezündete Frau gestorben. Die 42-Jährige erlag laut Polizei ihren schweren Brandverletzungen. Demnach gab es schon vorher Hinweise auf häusliche Gewalt.

Der 47-jährige Mann hatte am Montagabend in Buxtehude (Landkreis Stade) sich selbst und mutmaßlich seine Ex-Frau mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen und in Brand gesetzt. Wie die Polizei mitteilte, starb der 47-jährige mutmaßliche Täter noch in der Wohnung eines Mehrfamilienhauses an seinen Brandverletzungen. Die 42-jährige Frau wurde laut Polizei mit schweren Brandverletzungen in eine Spezialklinik gebracht. Dort starb sie den Angaben zufolge am Dienstagabend.

Frau wollte Flammen selbst löschen

Nachbarn hatten am Montagabend die Polizei gerufen, als sie einen lauten Streit gehört und Flammen in der Wohnung gesehen hatten. Nach derzeitigem Ermittlungsstand hatte sich der Streit vom Balkon in die Küche der Wohnung verlagert. Dort wurde später auch die Leiche des Mannes gefunden, so die Polizei. Die 42-jährige Frau versuchte die Flammen an sich im Badezimmer selbst zu löschen, bis sie von einem Nachbarn aus der Wohnung gerettet wurde. Dieser brachte sie laut Polizei in eine andere Wohnung. Von deren Balkon aus habe die Feuerwehr sie mit einer Drehleiter geborgen. Die Feuerwehr konnte den Brand löschen. Die anderen Bewohner des vierstöckigen Hauses im Norden von Buxtehude konnten laut Polizei nach dem Einsatz in ihre Wohnungen zurückkehren.

Versuchter Femizid: Frau hatte ihren Ex-Mann angezeigt

Es habe bereits im Vorfeld mehrere Anzeichen auf häusliche Gewalt gegeben, bestätigte die Polizei dem NDR Niedersachsen. Die Frau hatte demnach vor einigen Monaten Strafanzeige gegen ihren Ex-Mann erstattet. Die beiden waren verheiratet, lebten nach Angaben der Polizei aber schon längere Zeit getrennt. Die zuständige Staatsanwaltschaft in Stade stufte die Tat noch in der Nacht als versuchten Mord ein. Da der mutmaßliche Täter gestorben ist, könne gegen ihn allerdings nicht mehr ermittelt werden.

Rat und Nothilfe bei psychischen Krisen und häuslicher Gewalt

  • Telefonseelsorge: anonyme, kostenlose Beratung rund um die Uhr; Tel. (0800) 11 10 111 oder (0800) 11 10 222
  • Gewalt gegen Frauen - bundesweites Hilfetelefon rund um die Uhr; Tel. (0800) 01 16 016
  • Gewalt gegen Männer - bundesweites Hilfetelefon rund um die Uhr; Tel. (0800) 12 39 900
  • Täterarbeit Häusliche Gewalt Niedersachsen - die Einrichtung bietet eine Übersicht zu regionalen Anlaufstellen für Täter und Opfer

Weitere Informationen
Auf einem Glasfenster in Göttingen steht die Aufschrift Amtsgericht, Arbeitsgericht Zentralgericht. © NDR Foto: Julius Matuschik

Mutmaßlicher Femizid in Göttingen: Angeklagter bestreitet Tat

Der Mann soll seine Frau mit 23 Messerstichen getötet haben. Zum Prozessauftakt hat der Angeklagte die Tat bestritten. (29.10.2024) mehr

Frau bedeckt ihr Gesicht. © Jose Lax Fernandez / photocase.de Foto: Jose Lax Fernandez

Hilfe für Frauen: Stade eröffnet neues Schutz- und Beratungszentrum

Besonders ist, dass die Adresse des Frauenhauses nicht geheim gehalten wird. Frauen sollen sich nicht verstecken müssen. (23.05.2024) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Lüneburg | 12.11.2024 | 06:30 Uhr

Mehr Nachrichten aus der Region

Eine Auwaldzecke sitzt auf einem Holz. © picture alliance / blickwinkel / F. Hecker Foto: Frank Hecker

"Hundemalaria" nach Zeckenbiss: Landkreis mahnt zur Vorsicht

Die Babesiose-Infektion kann für Hunde tödlich enden. Fälle gab es nun in den Landkreisen Lüchow-Dannenberg und Gifhorn. mehr

Aktuelle Videos aus Niedersachsen

Eine Hand hält ein Smartphone mit dem News-Spiel "NDR Wohn-O-Mat" vor einer norddeutschen Landschaft mit Schafen und Leuchtturm © Fotolia.com Foto: JFL Photography

NDR Wohn-O-Mat: Welcher Wohnort im Norden passt zu dir?